28.05.2014: Friedrich glänzt

“Der Geist des Kartenspiels hat einen demoralisierenden Einfluss, weil man auf alle Weise, durch jeden Streich und jeden Schlich dem anderen das Seinige abgewinnen will. Die Gewohnheit wurzelt ein, greift über ins praktische Leben, und man kommt allmählich dahin, in den Angelegenheiten des Mein und Dein es ebenso zu machen.” (Arthur Schopenhauer)

Ganz ehrlich: Der Typ hat eine Menge Scheiß geschrieben. Warum ist er eigentlich ein Philosoph?

LauterFriedrichs1. “Friedrich”
Schon als sich für heute eine Dreierrunde abzeichnete, schlug Walter den alten Fritz als abendfüllendes Programm vor. Es gab keine Widerrede. Ganz im Gegenteil: Moritz meldete sich von einer Konzertreise mit: „Neid! Da wäre ich gerne dabei!“

Sechs Mal lag „Friedrich“ bei uns bereits auf dem Tisch. Das letzte Mal vor ziemlich genau sechs Jahren. Peter las sich zur Vorbereitung in die Reports ein und bekam erhebliches nostalgisches Herzweh, als er sich das damalige muntere Leben und Lieben von Hans und Loredana nochmals vor Augen führen konnte.

„Friedrich“ ist ein großes Spiel. Das Thema stimmt. Die für Freund und Feind faszinierende Figur von Friedrich, dem Großen, ist phantastisch umgesetzt. Welche Rolle auch immer wir spielen, Preussen, Russen, Österreicher oder Franzosen: der vielseitige Kampf gegeneinander spiegelt die historischen Gegebenheiten. So wie sie waren oder wie sie hätten sein können.

Dabei ist „Friedrich“ trotz aller Generäle und Armeen kein eigentliches Kriegsspiel, bei dem es um globales Morden geht. Viel mehr stehen im Vordergrund die absolut lokalen Spielziele, das kleine (und leichte) Erobern einiger weniger auserwählter Städte. Und dagegen steht Preussens Aufgabe, in jeder Ecke seines Territoriums wenigstens eine Stadt zu halten. Solange Colberg in preussischer Hand ist, können weder die Russen noch die Schweden gewinnen. Solange Magdeburg gegenüber den Franzosen verteidigt wird, können auch diese ihr SPIELziel nicht erreichen. Österreich und Preussen haben in Sachsen und Schlesien lange gemeinsame Frontlinien, in denen sie sich gegenseitig wehtun können und müssen. Es ist aber trotzdem kein vernichtendes Zuschlagen, sondern ein intelligentes taktisches Lavieren um lang- und kurzfristige Vorteile.

Wie man laviert, worauf jede Partei aufpassen muss, was man früher und was man später tun sollte: über die vielen hunderte vernünftigen und auch wichtigen Zugmöglichkeiten, und über die wunderbaren Mechanismen, mit denen Richard Sivél Balance und spielerische Momente in sein Werk eingebracht hat, will ich hier nichts mehr schreiben. In den acht Friedrich-Artikeln auf unserer Internetseite ist doch schon eine ganze Menge dazu gesagt. Ansonsten ist „Friedrich“ unerschöpflich wie das Meer.

Friedlich und konstruktiv verlief Peters Auffrischung der Spielregeln. Friedlich verteilten wir die Rollen: Walter bekam Preussen und Hannover, Aaron Österreich und die Reichsarmee, und Peter die Randstaaten Russland, Schweden und Frankreich. Die Russen machten sich unverzüglich auf zu ihrem Eroberungszug nach Ostpreussen und Pommern. Mit etwas Glück konnte aber Generalfeldmarschall Lehwald Königsberg entsetzen und einen voreiligen russischen Endsieg verhindern. Mit der ersten Schicksalskarte starb dann auch schon die Zarin Elisabeth und ihre Nachfolgerin Katharina die Große zog aus Sympathie zu Friedrich die russischen Truppen von den Vielvölkerschlachten zurück.

In Schlesien wurde heute zwischen Österreichern und Preussen lediglich ein recht unbeweglicher Stellungskrieg geführt. Kein Wunder, dass Aaron hinterher von seiner Rolle etwas enttäuscht war. Auch seine Reichsarmee konnte ihm nicht viel Freude machen. Statt aus Kruppstahl ist sie eher nur ein Espenlaub und gerät schon ins Zittern, wenn Preussen nur ein bißchen Säbelrasseln hören läßt.

Die Schweden wurden wie schon öfters stark überschätzt. Mit der Fliegenklatsche könnte man sie in Schach halten, wenn man keine Angst vor ihren Moskitostichen hat. Preussen ließ sich durch diese Angst viel zu viel Material aus seinem Arsenal binden.

Die Hannoverschen Generäle Ferdinand von Braunschweig und Cumberland hoppelten etwas hilflos über Heide und Kraut. Mit einem Winke-Winke aus der Ferne wollten sie sich bei den Franzosen Lieb-Kind machen. Doch davon ließ sich Madame de Pompadour nicht beeindrucken. Langsam aber zielstrebig rückten ihre Armeen die Fulda und Leine entlang nach Norden. Nirgends trafen sie auf nennenswerten Widerstand. Selbst Magdeburg und Halberstadt waren ihnen mehr oder weniger schutzlos ausgesetzt, weil Preussen in der Verteidigung gegen Russland zu viele Herzkarten gelassen hatte. Fast friedlich konnte Frankreich diese beiden Städte einnehmen und hatte damit gewonnen.

Zwei Stunden friedlicher Kampf. Mindestens genauso lange hätten wir hinterher noch über unsere Strategien und Taktiken, über unsere Herausforderungen und Versäumnisse diskutieren können. Als Teil des Spiels, als Teil der Freude am Spiel. Preussen steht im Mittelpunkt aller Kritik. Diesmal vielleicht besonders, weil es von Walter geführt wurde. Vielleicht hat hier doch der Moritz gefehlt, der Peters militärischem Genie als gleichwertiges Pendant hätte Paroli bieten können.

Keine neue WPG-Wertung für ein 8,3 Punkte Spiel.

2. “Splendor”
Das Spiel liegt noch im Jackpot für das „Spiel des Jahres 2014“. Vielleicht können sein (bei uns) noch unbekannter Autor Mark André (falls es nicht der in Wikipedia ausgewiesene „deutsch-französische Komponist im Bereich der Neuen Musik“ ist) und der noch unbekannte Spieleverlag Space Cowboys in wenigen Wochen damit Millionen scheffeln …

Munter ziehen wir farbige Wertmarken von offen ausliegenden Stapeln und sammeln sie vor uns auf. Fünf der Regenbogenfarben und eine Jokerfarbe werden angeboten. Drei Stück auf einmal dürfen wir uns davon nehmen. Mit den Wertmarken tauschen wir Wertkarten die a) Siegpunkte bringen und b) wie Wertmarken für das weitere Eintauschen genutzt werden können. Haben wir das lange genug getan, ist einer von uns Sieger geworden – der mit den ersten 15 Siegpunkten auf seinem Konto.

Warum ist man Sieger geworden? Schwer zu sagen. Es gibt keine guten und kaum schlechte Züge: Was man tun kann, ist alles ziemlich gleich gut. Nur blinde Dyskalkulisten finden hier und dort einen Ausreißer. Vielleicht gewinnt der Startspieler! Wer kann es ihm verwehren?

Zehn Jahre alt soll man sein, bevor man mit „Splendor“ anfängt. Kann das sein? Wer seinen Kindern schon im Vorschulalter das Zählen im Zahlenraum bis 10 beigebracht hat – und welche normalen Eltern haben das nicht getan!? – kann sich schon vier Jahre vorher mit ihnen zu einem schnellen Glanz zusammensetzen. Eine halbe Stunde Spielzeit – zu meiner Zeit war das gerade das Richtige für ein entspannendes Betthupferl-Spiel. Das ist „Spendor“ allemal. Mehr nicht.

WPG-Wertung: Aaron: 5 (wohlwollend; einschließlich 1 Punkt für die viele Luft! „Warum muss ein Spiel, das gerade mal aus 90 Spielkarten und ein paar farbigen Wertmarken besteht, eine so große Schachtel haben und noch dazu 30 Euro kosten!? Es fehlt jegliche Herausforderung; tragisch, dass es nicht einmal dödelig ist), Peter: 4 (wohlwollend; einschließlich ein Punkt für die Graphik, obwohl er sich dabei durchaus auch etwas Schärferes hätte vorstellen können), Walter: 5 (triviales, solitäres, abstraktes Aufbauspiel)

13 Gedanken zu „28.05.2014: Friedrich glänzt“

  1. Zu Splendor: Wo die meisten anderen Rezensenten überwiegend jubelpersern, bringt ihr stets erfrischend scharfe und klarsichtige Kritik, die häufig banale und aufgebauschte Spielkonzepte bloßstellt. Das ist sehr hilfreich vor dem Spielekauf; danke dafür.

  2. “Scharf” ist Eure Splendor-Kritik sicherlich und “erfrischend” womöglich auch. Aber ich halte sie – wie schon so viele Male zuvor bei Familienspielen – nicht für “klarsichtig”, sondern für vollkommen falsch. Ich habe sowohl bei Vielspielern als auch bei denjenigen, die sich nicht so intensiv mit Spielen beschäftigen, häufig gegenteilige Erfahrungen gemacht. In einer dieser Runden wurde kürzlich nachts um halb zwei noch eine dritte Splendor-Revanchepartie verlangt, weil man darauf brannte, es besser zu machen als in den Partien zuvor.
    Ihr Westparker mögt das Spiel nicht, das ist völlig in Ordnung, aber es ernsthaft (?) für Sechsjährige zu empfehlen, lässt mich denn doch ratlos zurück. Eine Kritik ist allerdings berechtigt: Es ist deutlich zu viel Luft in der Schachtel. Der Spielwert hingegen stimmt – und das ist das Entscheidende. Da bin ich ganz bei der großen Zahl von “Jubelpersern” unter den Rezensenten.

  3. Hi Wilhelm,

    hm, haben wir irgendetwas in der Mechanik übersehen? So, wie sich das Spiel darbot, war es in der Tat trivial (und eigentlich langweilig). Da es ja nicht zum ersten Mal wäre (ich erinnere an diese eine Mystery-Rummy-Geschichte): Was gefällt dir genau, Wilhelm? So kommen wir eventuell darauf, was wir möglicherweise übersehen haben.

  4. Hallo Wilhelm, ganz scharf ausgedrückt: Millionen von Fliegen (genauso wie Millionen von Bildzeitungslesern) haben einen anderen Geschmack als ich. Und in diesem Fall kann ich sogar von ALLEN Westpark-Gamers sprechen.
    Aus offenen Töpfen drei Wertmarken zu nehmen und damit auf einem offenen Markt Wertkarten zu erstehen, die Siegpunkte oder Preisnachlässe bringen, das mag manche Gemüter von Viel- oder Wenig-Spielern erfreuen, für uns ist das viel zu wenig! Weder als NEUE Spielidee noch als Spaß noch als Herausforderung.
    Klares Zugeständnis: Millionen von Spielern haben einen anderen Geschmack als wir.

  5. Entschuldigung, Wilhelm, ich bin auf Deinen Sechsjährige-Vorwurf nicht eingegangen. Kannst Du mir bitte einen einzigen Spielmechanismus aufzählen, den ein Sechsjähriger, der bis 10 zählen kann, nicht beherrscht? Und dabei muss man in 75% aller Spielzüge bloß bis 2 (in Worten: ZWEI) zählen können.

  6. Wilhelm: So unterschiedlich können Spiele betrachtet werden. Unsere Runde stimmt bei den meisten Spielen und deren Beurteilung mit den Westparkern überein; wir können unsere Kaufliste schon nach den Rezis hier richten. Somit unterliegen falsch und richtig wohl der individuellen Sicht und Spielvorliebe.

  7. Hier mal zwei Statements aus den BGG-Bewertungen, einmal positiv, einmal negativ:

    Positiv:
    “The feel of the game reminds me of Saint Petersberg: on your turn you can buy a card from a face-up selection of cards, take a card into your hand to play later, or collect gems (which are used to buy more cards). The cards you buy will accumulate and make it cheaper for you to buy other cards in the future.

    On top of the simplicity, a game takes maybe 30 minutes, putting this into super-filler territory. There’s a good amount of things to think about, though, and there’s just enough player interaction though indirect. The player interaction is in the form of deciding which cards to take (to deny your opponents), taking gems that your opponents could possibly use (the gem supply is limited), and a race to collect certain cards to get a bonus in the form of nobles. You usually have a few different options each turn, so being blocked in one area isn’t devastating like it is in some games. Euro gamers should appreciate this sort of indirect interaction.

    Extremely elegant and a lot of fun.”

    Negativ:
    “Pretty lifeless. This short Knizia-esque works fine, but lacks fun or excitement. I also feel as the game goes on the choices become more obvious, but even the tougher decisions are not interesting. This is also over produced for a card game, the poker chips are nice but the box is about 10x bigger than needed.”

    90% auf BGG stimmen der positiven Meinung zu, wir eher der negativen. Interessant finde ich den Vergleich mit St. Petersburg, der meiner Meinung nach völlig daneben ist, weil in Splendor genau die Dynamik fehlt, die St. Petersburg so spannend macht. Splendor dagegen bietet nur stumpfsinnige, lineare Set-Optimierung. Und bei der indirekten Interaktion muss ich erst noch entdecken, ob da wirklich mehr dahinter steckt, als ich bisher erkennen konnte.

  8. “In einer dieser Runden wurde kürzlich nachts um halb zwei noch eine dritte Splendor-Revanchepartie verlangt, weil man darauf brannte, es besser zu machen als in den Partien zuvor.”

    Das ist doch der entscheidende Punkt: Kann man in künftigen Splendor-Partien besser werden? Derzeit kann ich mir das nicht vorstellen, außer, die Spieler verwenden Splender, um ihre Additionsfähigkeiten im Bereich der natürlichen Zahlen von ein bis zehn einzuüben und machen dabei langsam Fortschritte.

    Entweder war also die beschriebene Spielerrunde nicht sehr anspruchsvoll, oder wir haben grob etwas übersehen. Nach den Recherchen Aarons neige ich immer mehr Alternative 1 zu.

  9. Die positive BGG Rezeption zeigt genau die eindimensionale Betrachtungweise von Spielern, die nicht über den eigenen Tellerrand hinwegsehen können. Ihre Argumentation führt dementsprechend auch sofort zu einem Widerspruch:
    Die einzige Interaktion nach dem BGG-Positiven ist offensichtlich, Karten zu nehmen, die ein Mitspieler vielleicht haben möchte („taking gems that your opponents could possibly use”). Der Nutzeffekt dieses Wegnehmens wird in gleichen Absatz nahezu auf Null reduziert: Es macht nix aus, mal in einer Runde blockiert zu werden („being blocked in one area isn’t devastating like it is in some games“).
    Das sagt doch schon genug darüber aus, wes Geistes Kind die Splendor-Positiven sind. Tröstlich: Ihrer ist das Himmelreich! Offensichtlich schon hier auf der Spieler-Erden!

  10. Du liebe Güte, da schaue ich einen Tag nach meinem Kommentar wieder auf Eure Seite und finde jede Menge Entgegnungen. Nun denn, dazu ist Folgendes zu sagen:

    Marcus:
    Du hast völlig recht, wenn Du schreibst, dass „richtig und falsch wohl der individuellen Sicht und Spielvorliebe“ unterliegen, was wir beide ja gerade beweisen. Ich wollte nur deutlich machen, dass ich diese Kritik eben nicht für so „klarsichtig“ halte. Auch Deine vielleicht in der Euphorie der gemeinsamen Ablehnung entstandene Wortwahl bis hin zu der „jubelpersernden“ Mehrheit der Kritiker, die es wagen, ein solches Spiel gut zu finden, scheint mir etwas übertrieben. Erfreulich ist natürlich, dass Du mit der Meinung der Westparker meistens übereinstimmst und so einen guten Gradmesser für den Spielekauf besitzt. Im Übrigen weiß auch ich mich bei vielen komplexeren Spielen häufig einig mit den Westparkern, erst kürzlich z.B. bei Madeira und Bruxelles 1893.

    Peter:
    Nein, Ihr habt ganz bestimmt bei diesem Spiel nichts in der Mechanik übersehen. Und es ist sicherlich nicht sinnvoll, hier noch einmal all das zu wiederholen, was man in vielen Kritiken im Netz über Splendor lesen kann, nicht nur bei BGG. Keine Frage, es ist ein einfaches Spiel und es ist glücksabhängig. Aber es ist für mich eben auch spannend und entwickelt eine ganz eigene Dynamik. Ich zweifle immer wieder, ob ich schnell noch einmal eine ganze Dreier-Kombo Edelsteine nehmen kann, bevor ein anderer eine ganz bestimmte Karte, auf die ich es abgesehen habe, kauft oder reserviert. Oder sollte ich doch lieber selbst reservieren, vielleicht sogar dann, wenn gerade kein Gold im Vorrat liegt? Leider kenne ich keinen Sechsjährigen, der auch nur die komplette Auslage überblickt, von den oben geäußerten Überlegungen ganz zu schweigen. Jedenfalls entsteht da für mich ein Spannungsbogen, der locker über die etwa 30minütige Spielzeit trägt. Schaffe ich noch vor den anderen die 15 Siegpunkte oder kommt mir jemand zuvor, womöglich unter Zuhilfenahme eines Personenplättchens. Muss ich vielleicht sogar als Zwischenzug eine Karte reservieren, damit sie jemand anderes nicht bekommt, der sonst vor mir die 15 Punkte erreichen könnte? Dieser Spannungsbogen hat auch viele meiner Mitspieler in einer ganzen Reihe von Partien gepackt und so kommt es dann schon mal zu einer dritten Revanchepartie nachts um halb zwei. Eine solche Spielerrunde mögt Ihr als „nicht sehr anspruchsvoll“ einordnen, aber für mich ist entscheidend, dass wir in diesen Runden durchweg Spaß beim Spielen gehabt haben. Und ähnlich viel Spaß hatten wir davor oder danach vielleicht bei Terra Mystica oder Russian Railroads.

    Walter:
    Wir beide werden bei Splendor nicht auf einen Nenner kommen, was wir bei der Beurteilung von Spielen der einfacheren Gattung ja schon öfter – auch im direkten Gespräch – festgestellt haben. Deine Beurteilung von Splendor klang mir aber irgendwie zu elitär, was meinen Widerspruchsgeist geweckt hat. Und Deine weiteren Entgegnungen steigern diesen Eindruck noch erheblich. Ich gehöre nun mal zu den „Millionen von Fliegen“ mit „eindimensionaler Betrachtungsweise“, denen dieses Spiel gefällt und die offenbar „nicht über den eigenen Tellerrand hinwegsehen können“. Ich bin ein „Splendor-Positiver“, auch wenn das womöglich meinen geistigen Zustand infrage stellt. Immerhin kann ich mich damit trösten, dass „das Himmelreich“ mein ist, und das sogar „schon hier auf Spieler-Erden.“
    Bei aller Sympathie, lieber Walter, aber da bist Du entschieden über das Ziel hinausgeschossen.

  11. Lieber Wilhelm, einverstanden: ich bin über das Ziel hinausgeschossen. Ich gebe zu, dass es einer meiner Charakterfehler ist, bei Widerspruch, der nicht in mein logisches Weltbild passt, cholerisch zu reagieren. Falls Du es wünschst, möchte ich mich hiermit ganz offiziell bei Dir dafür entschuldigen.
    Allerdings: Die BBG-Positiven gehen mir mit der sinngemäßen Aussage: „Interaktion besteht im Wegnehmen von potentiellen Karten, was aber eigentlich ohne Effekt ist“ deutlich auf meinen logische Keks!
    Und wo Du, lieber Wilhelm, in „Splendor“ die Anforderungen siehst, die über das logisch-mathematische Verständnis einen aufgeweckten Sechsjährigen hinausgehen, dazu hast Du Dich leider immer noch nicht geäußert.
    Eine gute Nacht, einen schönen Morgen und einen herzerquickenden neuen Juni-Tag wünscht Dir Walter

  12. Hallo Walter,
    eine Entschuldigung ist nicht vonnöten, da ich ja um Deine emotionalen Reaktionen in solchen Fällen weiß und das gut einordnen kann. Die mit viel Herzblut geschriebenen Berichte von Euren Spieleabenden leben zu einem Gutteil auch gerade davon. Und dass die Wortwahl nicht immer passend war, hast Du ja zugestanden.
    Drei letzte Anmerkungen noch:
    1) Du beziehst Dich erneut auf diesen einen BGG-Kommentar, den Aaron zufällig ausgewählt hat und der Dir unlogisch erscheint. Diese Aussage, die Du auf den Schild als übergeordnetes Generalstatement aller Splendor-Befürworter hebst und dann in der Luft zerreißt, ist aber nicht Bestandteil einer umfangreichen Rezension, sondern lediglich zu einer einfachen Notenvergabe mal schnell hinzugesetzt worden. Und es ist nur eine von einigen hundert dort.
    2) Deine Auffassung, Sechsjährige könnten dieses Spiel locker spielen mit der abstrusen Begründung, man müsse ja nur bis 10 zählen können, kann ich nach wie vor überhaupt nicht nachvollziehen. Ich hatte dazu auch etwas geschrieben, allerdings in der Antwort an Peter.
    3) Wieder ganz bei Euch bin ich in der Wahl zu Eurem neuen Spiel des Monats. Abluxxen halte auch ich für ein exzellentes Spiel, das im Gegensatz zu Splendor leider keinen Platz auf den Listen zum Spiel des Jahres gefunden hat. Abluxxen ist wieder so ein schönes, flottes, kurzweiliges, glücksabhängiges Spiel, bei dem man selbst nachts um halb zwei schnell noch eine Revanchepartie… , aber lassen wir das. ;-)
    Beste Grüße und vielleicht bis bald mal wieder am Spieltisch.

  13. Splendor werde ich am Mittwoch spielen – mal schaun!
    Camel Up: Habn wir in Traun gespielt: Hat niemandem in unserer Runde gefallen.
    Concept: Hat uns gut gefallen und zu vielen Lachern gefûhrt – haben wir allerdings
    ohne Punktwertungen gespielt.
    Als Familienspiel hat mir übrigens Norderwind sehr gut gefallen!
    Nebenbei war auch das Abluxxen ein häufig gespielter Renner ( natürlich hinter Tichu).

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