26.10.2005: “Lucca Cittá”, “Hazienda” und andere

Zum ersten Mal war Peters Aufnahmefähigkeit beim Erklären der Spielregeln überlastet, er bat um Rekapitulation. Auch beim zweiten Spiel bekannte er “Ich hab schon wieder den Faden verloren!” Hei Peter, können wir dich so frühzeitig in unseren Seniorenkreis aufnehmen?
Aaron machte den Vorschlag, daß wir uns in Zukunft die Spielregeln nicht mehr erklären lassen, sondern sie durch Fragen seitens der Mitspieler selber ermitteln. Das würde sicherlich viele Spiele revolutionieren.
1. “Lucca Cittá” von Alessandro Zucchini
Ein Kartenspiel zum Bauen von Palazzi in Lucca. Peter schnitt Günthers Ausführungen zur historischen Einführung mit dem kategorischen Imperativ ab: “Wir wollen spielen!”. Nebenbei hoffte er, daß es eine Gurke wäre: “Die erste Gurke, die von einer Zucchini stammt”. War es aber nicht.
Die Spieler sammeln verschiedenfarbige Karten mit Fenstern, Wappen und Hausnummern: Jeweils 3 Karten einer Farbe bilden einen Palazzo und bringen Siegpunkte. Je mehr Fenster, desto mehr Punkte. Die Spieler können sich neue Karten aus den offen ausliegenden Kartenreihen aussuchen. Hier hat der Startspieler natürlich die größten Vorteile. Aber Startspieler wird man nur, wenn man wenig Palazzi gebaut hat, sondern viele Karten mit Wappen zurück behalten hat. Diese Karten werden wiederum von den Mitspielern zum Sieg-Punkten mißbraucht. So ist das Spiel eine sehr gelungene Mischung von Karten-Ablegen und Karten-Zurückhalten.
In der Schlußabrechnung bekommt der Spieler mit der höchsten zurückbehaltenen Hausnummer zusätzlich ein paar Siegpunkte. In der Frage, ob die Anzahl der Wappen hier noch eine Bedeutung spielt, wollte uns Günther glatt den Moritz machen.
WPG-Wertung: Aaron 5, Günther 5, Loredana 5, Peter 5, Walter 6
Aaron will eine Rezension schreiben.
2. “Hazienda”
Peter, der sich vom Rezensionen-Schreiben ganz zurückgezogen hat, kündigte an: “Wenn’s Scheiße ist, schreibe ich einen Verriß”. Kein großes Risiko, schließlich haben Günther und Moritz die Entstehung dieses Spiels begleitet.
Moritz ist namentlich aufgeführter B-Tester und hat auf unserer Seite auch schon eine Preview veröffentlicht. Ist er jetzt dafür prädestiniert, auch eine Review zu schreiben? Oder könnte man das als unethisch auffassen? Nein, bei der bewährten Unparteilichkeit der Westpark-Gamers und bei Moritz sprichwörtlich bekannter Objektivität, wird sein Bericht der Spielergemeinde sicherlich keine Irrlichter aufsetzen. (Aber zunächst erholt er sich noch auf den Malediven.)
WPG-Wertung: Aaron 7, Günther 7, Loredana 6, Peter 7, Walter 7
Peter wird keinen Verriß schreiben.
3. “Cash & Guns”
Aaron brauchte eine Entspannung und Peter war nach vielen Andeutungen schon ganz gierig auf das neue Spiel aus Frankreich: Mit Pistolen geht es über die Mitspieler her, um einen möglichst großen Teil der Beute einsacken zu können.
Peter erlebte einen schweren Rückfall in seine studentische Maschinengewehrzeit (RCDS). Davon zeugen auch die 8 vergebenen Punkte. Schade, der Seniorenclub kann dich doch noch nicht aufnehmen.
Loradanas 6 und Peters 8 Punkte hoben den WPG-Durchschnitt auf 6.142857 Punkte
Walter schreibt immer noch an seiner Rezension.
4. “Bluff
Nix neues im Westen. Zu Günthers Ärger setzte sich die “Immer-4”-Strategie mal wieder glänzend durch.
Nachdem wir jetzt schon so viel Denkerschmalz auf die Ermittlung der allerbesten Strategie im 1:1-Endspiel verschmiert haben, ohne auf eine endgültige Lösung zu kommen, hat Loredana sich entschlossen, ihre Diplomarbeit (in Mathematik, nicht in Psychologie!) über dieses Problem zu schreiben.
5. “Zwerge Zocken” und “Palatinus”
Als Peter und Loredana schon in der U-Bahn saßen (oder sonstwo), weihte Günther uns noch in die Geheimnisse dieser beiden Essener Neuerscheinungen ein, allerdings nur theoretisch. Bei “ZwergeZocken” handelt es sich um ein Stichspiel mit Mau-Mau-Schikanen. Für einen alten Bridger sollte es in jedem Fall einen praktischen Versuch wert sein. Bei “Palatinus” wird Rom noch mal gebaut und bevölkert. Wer seine Leute am besten plaziert hat, kassiert die meisten Siegpunkte. Könnte in den verwickelten Querwirkungen bei der Abrechnung ein waschechtes Mehrpersonen-Denkerspiel zu sein. Im Guten wie im Schlechten.