Spielbericht vom 02.05.2002
Autor: Moritz
am Tisch: Peter R., Hans, Aaron, Basti, Moritz
auf dem Tisch: Frag, Choice, Das Erbe des Maloney, Shit, Bluff
- Frag
Dieses in den USA sehr beliebte neue Brettspiel von Steve Jackson Games läßt zwar gewisse
ungute Gefühle angesichts der jüngeren Erfurter Ereignisse aufkommen, ist aber eher eine
„Computerspielumsetzung“ als ein realistisches Gewaltspiel. Es geht darum in
einer Art Arena möglichst oft zu „fraggen“, das heißt den Gegner in seine
Einzelteile aufzulösen, was mit Hilfe verschiedenster Waffen und Gadgets geschehen kann.
Wer drei mal „fragt“, gewinnt. So simpel wie das klingt, spielt sich das auch
– mein Eindruck ist, daß das Spiel künstlich vereinfacht wurde, um den Verkauf von
Expansions zu rechtfertigen (von denen es auch schon einige gibt). In der Arena tat sich
in dem kurzen Spiel nicht viel – Aaron und ich verbrachten die 5 Spielrunden damit,
zweimal hin und her zu laufen, während sich Hans und Peter mehrfach abmurksten (man
taucht nach jedem „frag“ wieder an der „respawning“-Stelle auf,
mit Verlust aller Waffen). Besonders negativ fiel auf, daß ein „frag“ den
Killer zu unglaublich starken Sonderkarten berechtigt, die meistens bewirken, daß der,
der als erster „fragt“, dann auch gewinnt – in diesem Fall Hans!
Noch „Fragen“?
Bewertung: 4.6
- Choice
Dieser Sucht erzeugende Klassiker von Sid Sackson wurde zwar beim ersten Anlauf von den
meisten falsch gespielt (Aaron vergaß eine klitzekleine wichtige Regel zu erklären), dann
machte es aber einen Riesenspaß. Jeder Spiele sucht sich aus einem Ergebnis von 5 Würfeln
seine eigenen 2er-Kombinationen heraus, die er auf einer Liste abstreicht. In einer
Kombination aus Glück und weiser Voraussicht muß man versuchen, möglichst wenige
verschiedene Ergebnisse möglichst oft abzuhaken, wenn sie über „0“ kommen
gibt’s Punkte, wenn das Ergebnis nicht oft genug abgehakt wird, gibt’s 200
Punkte Abzug. Klingt einfacher als es ist, und ist ein tolles Spielprinzip!
Hans gelang es als Einzigem, positive Punkte zu erreichen, was ihm zum Sieg verhalf.
Bewertung: 7.5
- Das Erbe des Maloney
In England wohl sehr beliebt, was uns wunderte, denn dieses recht simple Glücksspielchen
ist nicht so der Renner. Die Spieler versuchen ihre Ortskarten am richtigen Ort zum
richtigen Zeitpunkt (Wochentag) loszuwerden, nämlich dann, wenn’s am meisten Punkte
gibt. Wo’s an einem bestimmten Tag hingeht, wird durch einen Spieler bestimmt, der
eine Versteigerung gewinnt. Am Zielort liegt dann eventuell noch ein kleines
Geldköfferchen, gelegentlich gibt’s auch Punkte oder gar Geldabzug. Das war’s
auch schon mit der Interaktion – es gibt kaum Möglichkeiten, vorherzusagen, was die
anderen Spieler für Karten haben – besonders langweilig wird’s, wenn ein
Spieler am Gewinnen ist: Da müssen sich die anderen totbieten, und am Ende gewinnt der
Gewinnende doch, oder vielmehr in diesem Fall ich selber, nämlich deswegen, weil den
anderen das Geld ausgegangen ist.
Bewertung: 3.5
- Shit
Dieses für den englischen Sprachraum äußerst vulgär betitelte Spiel ist kein wirklicher
Hit, aber ganz nett. Man versucht Zahlenkarten zu spielen, die möglichst
„weit“ von der aufgedeckten Karte weg sind, aber der, der die
„nächste“ Karte spielt, gewinnt. Es gibt kein automatisches Kartennachziehen,
man muß gelegentlich Aussetzer („shit“)-Karten spielen, um aufzuziehen
– allerdings erhöht man dann die Wahrscheinlichkeit, daß die Gegner mehr Punkte
machen, vor allem wenn alle bis auf einen „shit“ spielen.
Nun ja, Aaron zog uns die Hosen aus, wie es so schön heißt!
Bewertung: 5
- Bluff
Der alte Klassiker mündete in einem äußerst skurrilen Endduell zwischen Peter (5 Würfel)
und mir (3 Würfel), das ich tatsächlich für mich entscheiden konnte. Rache ist süß,
Peterle!
Die momentanen besten „Bluff“-Spieler:
Peter W. 6
Thomas d.J. 5.14
Moritz 5.03