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rezensiert von Walter Sorger
Am ehesten entspricht der Charakter dieses Kartenspieles einem Quartett. Auf dem Tisch liegen offen ein paar Karten, jeder Spieler bekommt ein paar Karten in die Hand. Spielziel ist es, durch geschicktes Ablegen der Handkarten aus der Hand, möglichst viele oder hochwertige Karten vom Tisch zu ergattern.
Das Prinzip ist ganz einfach:
Jeder Spieler legt eine Karte aus der Hand offen auf den Tisch.
Natürlich hängt ein erfolgreiches Abkassieren ausschließlich von guten Karten ab. Zumindest für alle Spieler, die bis 3 zählen können. Vielleicht ist das Spiel ja von vorneherein für solche Menschen gedacht, die diese Fähigkeit erst noch erwerben oder üben müssen.
Vereinfacht wird die kombinatorische Aufgabe auch noch dadurch, daß jeder Spieler nur durchschnittlich 2 Karten in der Hand hat. Da ist auch für einen Zahlen-Analphabeten die Wahrscheinlichkeit, die richtige Karte abzulegen, doch recht hoch.
Trost für alle, die hierbei trotzdem noch Schwierigkeiten haben: Am Ende zählt nicht jede einzelne gewonnene Karte, sondern der Spieler mit den meisten Karten bekommt dafür nur einen einzigen Siegpunkt. Genauso viele, wie der Spieler, der im Laufe der Runde die gelbe Sieben einstreichen konnte. Und wer insgesamt die meisten gelben Karten zur Seite schaffen konnte, erhält auch einen Siegpunkt. Aus der Vorzugsbehandlung für die Farbe gelb resultiert der Name des Spiels. (Er eignet sich übrigens vorzüglich zur Adaption für den anstehenden Bundestagswahlkampf.)
"Gelb gewinnt" ist in seiner Intention - neben dem Bildungseffekt für Kleinkinder - ein Spiel zum reinen Zeitvertreib. Wer schon keine großen Gedanken mehr austauschen mag, kann hier wenigstens Karten und Siegpunkte austauschen. Die Freude über einen geglückten Coup ist groß, der Frust über aussichtloses Zugegeben-Müssen seiner Karten aber noch größer. Und - leider - auch häufiger.
Am Tisch: Günther, Hans, Walter.
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