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rezensiert von Walter Sorger
Ein Kriegsspiel von Martin Wallace. Dass es aber im alten Griechenland angesiedelt ist, darf man den Krieg nicht so ernst nehmen.
Die Hauptstädte Sparta und Athen sowie die Bundesgenossen Argon, Megara, Korinth und Theben führen gegeneinander Krieg, jeder gegen jeden, sofern es den jeweiligen Führern gefällt. Für Siege streichen die Führer Siegpunkte ein, für die Führungsrolle bekommen sie auch welche, und zwar umso mehr, je häufiger ihre Stadt ihre Kriege gewinnt.
Führer einer Stadt wird ein Spieler, wenn er am Anfang jeder Runde die richtigen Platzierungskärtchen auswählt, die ihm erlauben, seine Pöppel in die Stadt zu setzen. Und wenn er sich dann noch rechtzeitig zum Führer wählen lässt. Auch dafür braucht man das richtige Platzierungskärtchen.
Das ganze Spiel ist ein einziges Spielen mit oder gegen den Zufall in folgender Form:
Für jeden Städtekampf legt jeder reihum verdeckt seine Truppen in Form von Schiffe oder
Fußvolk auf die Angreifer- oder auf die Verteidiger-Seite. Wenn alles platziert ist, werden die
Truppenkärtchen aufgedeckt und es wird sichtbar, wie stark die jeweiligen Fronten sind.
Unterschiede in den Kampfstärken liefern Vorteile im Würfelergebnis, das man für einen Sieg
erzielen muss. Geahnte Erwartungen und absolute Überraschungen halten sich beim Aufdecken der
Truppenstärke die Waage.
Wo liegt hier eigentlich der Witz des Spieles? Welche Regel passt zu unserer Maxime
"to have a plan"? Im Engagement für Sparta oder Athen? Wir dachten alle bis zum Abwinken,
manche länger manche kürzer. Einmal rief Moritz verzeifelt aus: "Ist ja komplex, wenn man sich
das alles ausrechnen will!" Aaron tröstete und drängte ihn mit der Antwort: "Damit habe
ich schon lange aufgehört. Also komm: Aus dem Bauch!"
Es half nicht viel. Dreieinhalb Stunden lang ließen wir uns zum Führer ausrufen, setzen unsere Truppen ein, kassierten Siegpunkte und reduzierten den Siegpunktwert fremder Städte. Dabei durfte jeder genau 30 Züge tun: 15-mal eine Platzierungskarte ziehen und Pöppel platzieren und 15-mal Truppen platzieren. Für jeden Spieler macht das in siebeneinhalb Minuten einen Zug aus. Für einen Eine-Karte-nehmen-und-zwei-Pöppel-platzieren-Zug! Ach ja, nicht zu vergessen: an den dabei entstandenen Kriegereien durfte jeder auch noch die Kampfentscheidung auswürfeln.
Noch eine Schwäche von "Perikles": Eine der Eigenschaftskarten kostete Moritz in einem einzigen Kampf etwa 12 Siegpunkte und brachte Walter 6 Punkte sein. Diese Differenz machte etwa 30 Prozent der gesamten Siegpunkte aus einer dreieinhalbständigen Schlachtenarie aus. Das war mehr als der Unterschied zwischen dem ersten und dem letzten Platz.
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