Spielbericht vom 7.2.2002

Autor: Aaron

Ort: bei Peter

am Tisch: Peter, Aaron

auf dem Tisch: De Bellis Antiquitatis, Robin Hood

  1. De Bellis Antiquitatis

    Mein erstes Tabletop Spiel und das gleich mit den wunderbar bemalten Zinnfiguren von Peter. Ungewohnt war, dass es so gar keinen Spielplan gab, sondern "nur" auf den Tisch gelegte Flächen für schweres Gelände (Wald) und Straßen. Peter hatte speziell für diesen Abend noch dünne Moosgummi-Platten besorgt, aus denen ich dann unregelmäßig geformte Geländestücke schneiden durfte. Als Krönung gab es kleine Kunststoffbäume aus dem Modelleisenbahnbedarf. Nachdem das Gelände und die Heere auf dem Tisch platziert waren, ging es ans Regelstudium - die "einfachen" mit nur 16 Seiten, davon 3 Seiten mit wirklich wichtigen Dingen. Es war schon etwas ungewohnt ein Spiel zu spielen, bei dem es um eine möglichst exakte Nachbildung früherer Schlachten geht. So wurde ich dann auch gleich nach Aufstellung meiner Truppen von Peter mit einem Bild aus einem seiner vielen antiken Bücher überrascht: "Schau Dir das mal und vergleiche es mit Deiner Aufstellung". Okay, offenbar wurde damals mit möglichst breiter Front gekämpft - also: Neuformation.

    Das Spiel selbst erforderte dann dauerndes Messen mit einem Zollmaß, um die Zugweiten der Einheiten korrekt zu bestimmen. Da es dabei manchmal auf Bruchteile von Millimetern abkommt, bietet das ernsteren Spielern sicherlich jede Menge Gelegenheit zum Streit. Wir haben das ganze jedenfalls nicht so eng gesehen und entsprechend flüssig lief das Spiel. Peters Kenntnissen als Althistoriker hatte ich bestenfalls ein wenig Logik und (mein bekannt geringes) Würfelglück entgegen zu setzen. So war dann auch nach rund einer Stunde die Schlacht zugunsten von Peter entschieden.

    Irgendwie scheinen mir Tabletops eher für Menschen interessant zu sein, die sich daran erfreuen können, Situationen möglichst naturgetreu nach zu stellen - vielleicht so etwas wie die aggressive Form von Modelleisenbahn-Liebhabern. Mir als recht nüchternem Menschen war das "Drumherum" eher lästig - Bäume, die umfallen, Einheiten, die aus Versehen um Millimeter verschoben werden - da geht einfach zuviel Spielzeit für nicht spielrelevante Dinge drauf...

    Eine (kostenpflichtige) Online-Version von DBA gibt es bei DBAOL.



  2. Robin Hood
    Ebenfalls als reines Zweier-Spiel ist Robin Hood von Calder Craft konzipiert. Der Modellbau-Hersteller aus England hat Ende der 70er Jahre ein Spiel rund um die als Zinnfiguren realisierten Männer von Robin Hood, Maid Marion und die Schergen des Sheriffs von Nottingham entworfen. Gespielt wird auf einem vierteiligen Plan mit quadratischen Feldern, die Wege, Wälder, Cottages sowie das Schloss und die Stadt Nottingham symbolisieren. Aufgabe der Leute des Sheriffs ist es, Maid Marion vom Schloss zur Stadt zu bringen, ohne dass sie in die Hände von Robin Hoods Leuten fällt. Sobald sich Gegener in Reichweite befinden kommt es zum Kapf, der wie üblich durch Würfeln mit diversen Modifiern entschieden wird. Eine nette Idee ist, dass zu Beginn des Spiels die Männer von Robin Hood in den Wäldern versteckt sind und erst in Erscheinung treten, wenn dies der Robin Hood Spieler möchte. Dadurch bietet sich Gelegenheit, Hinterhalte aufzubauen.

    Peter hatte auch hier einerseits das bessere Würfelglück als auch den Vorteil, dass ich die Männer von Robin Hood zu früh und zu agressiv ins Spiel gebracht habe. So konnte es meine Figuren mit einem Trupp seiner Leute in Kämpfe verwickeln und parallel dazu Maid Marion mit leichter Bewachung ungestört auf einem Seitenweg zur Stadt bringen.