Spielbericht vom 13.3.2002
Autor: Aaron
am Tisch: Günther (der "Chef"), Aaron, Peter, Hans, Walter
auf dem Tisch: Puerto Rico, Carcassonne - Die Erweiterung
- Puerto Rico
Unsere zweite Puerto Rico Runde. Um das Ergebnis gleich vorweg zu nehmen: ich wurde mit
einer "Mais-Strategie" mit 28 VP erster. Dies ist um so erstaunlicher, als
diese Punktzahl bei unserem ersten Spiel gerade mal für den dritten Platz gut war.
Nachdem wir diesmal bereits "Erfahrung" mitbrachten, kristallisierten sich
bereits verschiedene Strategien heraus. Dass meine Konzentration auf den Maisanbau zum
Erfolg führte interpretierten wir so: die Kombination aus Mais und Hospitz ist
"tödlich", wenn nicht die anderen Spieler gezielt das Verschiffen von Mais
unterbinden. Der "Mais-Spieler" hat durch sein Hospitz den entscheidenden
Vorteil, recht früh bereits große Warenmengen zu produzieren. Wenn dann auch noch ein
Mais-Schiff existiert, lassen sich schnell Siegpunkte anhäufen. So war ich in der Lage,
die Hälfte meiner Siegpunkte bei Spielende durch nur drei Schiffsladungen zu generieren.
Hier sind die anderen Spieler genötigt, möglichst umgehend Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Eine solche wäre zum Beispiel das Blockieren von Schiffen durch "seltene" Waren
wie beispielsweise Kaffee. Wenn der Maisspieler dann kein Lager hat...
Überhaupt ist es bei diesem sehr guten Spiel notwendig, ständig die eigene Strategie
anhand der Handlungen der anderen Spieler zu überdenken. Durch rechtzeitiges Finden der
richtigen "Nische" lassen sich immer wieder Möglichkeiten finden, günstig
Siegpunkte zu generieren. Genauso wichtig ist es, die Mitspieler auf deren Strategien hin
zu beobachten, um gar nicht erst "Killer-Kombinationen" entstehen zu lassen
(z.B. darf man eine Kombination aus Maisanbau, Hospitz und Werft auf keinen Fall bei
einem Spieler entstehen lassen).
Bei beiden bisherigen Spielen war das Endergebnis übrigens recht "eng": eine
andere Abfolge der Rollen in der letzten Runde hätte durchaus für eine andere
Siegerreihenfolge sorgen können. Ob dies deshalb gleich eine starke
"Kingmaker"-Komponente des Spiels ist, muss sich noch heraus stellen.
Bewertung: 8.0
- Carcassonne - Die Erweiterung
Da ist sie nun, die neue Carcassonne-Erweiterung. Es gibt einige neue Plättchen, einen
"Dicken" (zählt doppelt), Gefolgsleute für den sechsten Spieler und für jeden
Spieler ein Plättchen, das beim Überlauf der Zählleiste Gedächtnisschwachen helfen soll
(interessanterweise mit dem Aufdruck 50 bzw. 100, wo doch die Zählleiste der ersten
Auflage bei 70 endet!).
Dass die neuen Plättchen durch den etwas helleren Druck bei guter Beleuchtung von denen
des Grundspiels gut unterschieden werden können, ist bereits im Internet ausgiebig
erörtert worden - Abhilfe schafft hier ein Leinensäckchen oder eine definierte
Abarbeitung der Plättchenstapel - uns hat's nicht weiter gestört. Viel
problematischer fanden wir die neuen Strassenteile mit dem "Wirtshaus am See".
Die hiermit einhergehende Verdoppelung der Strassenwerte scheint uns zu gravierend auch
wenn die Strassen in der Grundversion eher wenig beachtet wurden. Mal eben 12 oder 16
Punkte für eine solche Strasse abzukassieren, gegen die die anderen Mitspieler meistens
gar nichts machen können erscheint uns problematisch. So hält denn auch Peter die
Glückskomponente durch Einführung der Erweiterung für deutlich erhöht - einer Meinung der
wir uns anschliessen konnten. Vielleicht ein Zugeständnis an die "breite
Masse"?
Wie zu erwarten gewann Günther ("der Chef") souverän mit 81 Punkten, in weitem
Abstand gefolgt von mir (66 Punkte durch schöne Strassen mit Wirtshäusern) und Hans mit
59 Punkten. Peter und Walter hatten sich auf den Stadtbau konzentriert, allerdings dabei
nicht mit drei destruktiven Gegenspielern gerechnet (43 bzw. 48 Punkte).
Bewertung: 6.0 (irgendwie gefällt uns Carcassonne ohne Erweiterung besser)