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Designer |
Reiner Knizia |
Verlag |
Hasbro |
erschienen |
2000 |
Spielerzahl |
2 - 5 |
Spielzeit |
1 Stunde | |
Mit Feuereifer lud Peter zu einem zweiten Abend in die "Traumfabrik"
("Fabrik der Träume") ein. Die WPG-Wertung von der Vorgänger-Session
[Link] lag mit einer Traumnote 8.8 nur um 0.1
Punkte unter unserem Namensgeber "1830". Dabei
handelt es sich doch nur um ein simples Versteigerungsspiel. Keine großen Strategien,
keine rätselhaften Abenteuer, keine tödlichen Gladiatoren-Kämpfe, lediglich trivialer
Geldeinsatz zum Anwerben von Personal für die Realisierung von Filmprojekten.
Allerdings kann dabei jeder sein eigenes Süppchen kochen und durchaus eigene Ziele
verfolgen.
- Mit der "imaginären Moritz-Strategie" gibt man in den Versteigerungen
überhaupt KEIN GELD aus. Man hält alle seine Groschen eisern zusammen, sammelt dazu noch
die Tribute der Gegner ein und legt das ganze am Ende als Siegespunkte auf den
Tisch.
- Mit der "realen Moritz-Strategie" realisiert man im Handumdrehen durch
zwei, drei gezielte Geldspritzen seine ERSTEN beiden Filme und kassiert dafür die
Premieren-Prämien. Im weiteren Spielverlauf hält man sich konstruktiv bedeckt und betet,
dass man von keinem Mitspieler mehr überholt wird.
- Mit der "Peter-Strategie" geht man auf SCHAUSPIELER aus. Man ersteigert in
der ersten Runde das Feld mit meisten Schauspielern, erwirbt damit an den Party-Ecken
über das "Recht der ersten Auswahl" jeweils den besten Mitarbeiter, und achtet
konsequent darauf, daß man die Schauspieler Majorität bis zum Ende beibehält.
- Mit der "Titanic-Strategie" realisiert man die TEUERSTEN Filme aller
Zeiten. Alles was Rang und Namen (sprich: 4 Sterne) hat, wird engagiert. Am Ende hat man
lediglich zwei bis drei Filme fertig, aber die Kinowelt liegt dir zu Füßen. Die
Oskar-Verleihung wird deine Aktien an die Spitze bringen.
- Mit der "Aaron-Strategie" versucht man,
möglichst VIELE Filme zu produzieren. Mit der Betonung auf Masse wird alles ersteigert,
was sich verlustfrei in den vorliegenden Film-Projekten unterbringen läßt. Dabei soll man
sich konsequent von keinem bestimmten Ziel (bester, schnellster, billigster Film) aus den
Gleisen bringen lassen.
- Mit der "Hans"-Strategie OPTIMIERT man bei jeder Versteigerung die
Quadratur des Kreises. Durch die zweite Ableitung der Summe aller verfügbaren
Sternenquadrate dividiert durch die dritten Potenzen aller Restguthaben berechnet man die
optimalen Investitionssummen. Überraschenderweise stolpert man von einem Megafehler in
den anderen und entrüstet sich dann lauthals über die Unberechenbarkeit des Spieles.
- Mit der "Walter-Strategie" versucht man, den BILLIGSTEN Film zu
produzieren. Man ersteigert grundsätzlich Regisseure und Schauspieler mit den wenigsten
Sternen und reißt sich als Stargast noch den Knizia unter den Nagel. Wenn alles klappt,
sollte einem der fünfte Platz nicht zu nehmen sein.
Außer Peter waren wir alle keine Experten in Sachen "Traumfabrik". Jeder
verfolgte seine eigene Strategie des ersten Anscheines, ohne viele Gedanken daran zu
verschwenden, welcher Blumentopf dabei herausspringen könnte. Zum Glück, denn wenn alle
die wahre, geprüfte und für gut befundene Strategie einschlagen, dann ist Traumfabrik nur
noch ein Versteigerungsspiel. Ein simples.
Mit einer kombinierten Peter-Titanic-Strategie hat Peter übrigens gewonnen.
©2004, Walter Sorger