Moritz und Andrea diskutierten am Giesinger Kulturbahnhof über Literatur und Musik während eine nach bestandener Mathematik-Diplomprüfung sichtlich erleichterte Loredana mit Peter und Günther im Schlepptau bei Aaron zur Kultivierung der Hängenden Gärten von Babylon eintrafen.
1. Amyitis
Ein 4×4 großes Gebiet mit zu bewässernden Feldern repräsentieren die Hängenden Gärten. Nach schon bekanntem Mechanismus wählen die Spieler eine von 12 (bei 4 Spielern) ausliegenden Rollen und führen die jeweilige Aktion aus: Ertrag in Form von Nahrungsmitteln einbringen, Kamele für den Transport züchten, die Gärten bewässern oder auf einem Extratableau gegen Bezahlung mit Kamelen reisen, um Felder abzuernten oder Geld und Siegpunkte zu erwerben, was wiederum Nahrungsmittel kostet. Das sind auch schon die wesentlichen Spielelemente, die noch durch einige Taktikelemente angereichert werden. So kann jeder Spieler pro Runde mehrfach eine Rolle wählen, die aber im schrittweise immer teurer werden, oder passen. So bleibt es jedem überlassen abzuwägen, ob es noch eine sinnvolle Aktion mit einer der verfügbaren Rollen zu jeweiligen Preis gibt oder für jede gepasste Runde Geld einzustreichen.
Wie immer bei Ystari-Spielen ist auch Amyitis ein gut umgesetztes Spiel mit soliden Mechanismen. Trotzdem konnte es an diesem Abend nicht so richtig gefallen. Da ist zum einen die etwas lange Spielzeit, die gepaart mit einem mangelnden Spannungsbogen die einzelnen Runden zu eintönig erscheinen lassen. Und dann ist das noch das Glückselement der ausliegenden Rollenkarten: mehr als einmal lagen nur sehr wenige Bauern für den Erwerb von Nahrungsmitteln aus, so dass nicht alle Spieler in der Runde welche erwerben konnten. Da die Nahrungsmittel der “Treibstoff” des gesamten Spiels sind, fühlte man sich in dieser Situation deutlich benachteiligt.
WPG-Wertung: Loredana 6, Peter 6, Günther 7, Aaron 6
2. Filou
Inzwischen was es kurz nach 23 Uhr und da Peter und Loredana bereits am Westpark dazu neigen kurz vor Mitternacht panikartig aufzubrechen, um die angeblich letzte U-Bahn ohne längere Umsteigezeiten zu erwischen, war klar, dass bei einem zusätzlichen 10-minütigen Fußweg vom Buschrosenweg keine Zeit mehr für ein längeres Spiel war.
In der Vorwoche hatten wir bereits Filou als neues Absackerspiel entdeckt und da Peter und Loredana es noch nicht kannten, kam es wieder auf den Tisch. Die Grundregeln waren schnell erklärt und eine Proberunde machte das Spielprinzip klar. Beim ersten Durchgang musste Loredana dann gleich kräftig Lehrgeld bezahlen als sie etwas zu gutgläubig auf einem Schwung negativer Karten sitzen blieb. Die Revange kam dann im zweiten Spiel als Loredana zusammen mit Peter die Sitzreihenfolge ausnutzten, um Aaron auf einem Berg schlechter Karten sitzen zu lassen. Filou ist eine gelungene Mischung aus Bluff und geschicktem Ausnutzen der Startspielereigenschaft. Auch in dieser Spielerrunde kam Filou wieder sehr gut an.