(von Peter, Walter hat den Bericht nur ins Internet gestellt!)
Die Westpark Gamers trafen sich gestern in einer Besetzung, die es lange nicht mehr gegeben hatte. Günther, der auf Januar-Glatteis ausrutsche und dann lange Wochen in Krankenhaus und Reha verbrachte, war zum ersten Mal seitdem dabei. Loredana und Peter waren sogar im ganzen Jahr 2017 noch nicht in der Krünerstr. Der Spielabend begann mit einer ausführlichen Wehklage Walters über politische Diskussionen, die in fortgesetzter Nichtkommunikation enden, die dann auch das Persönlich-Nichtpolitische betrifft (Peter konnte dem nur beipflichten).
Peter hatte gehofft, dank Günthers immenser Spielesammlung die tollsten Neuheiten kennenzulernen (und hatte deswegen keine Spiele mitgebracht). Doch auch Günther hatte keine Spiele dabei (und besitzt laut eigenen Aussage noch nicht einmal die jüngste Hans-im-Glück-Neuigkeit Valletta!). Bei Walter stand noch ein Stoß neuerer Spiel herum, die aber laut Walter und Günther nur so-là-là seien.
Gleichwohl begannen wir mit einem solchen.
1. “Böhmische Dörfer”
Es gibt ein gemeinsames Spielfeld für alle, das in einzelne Dörfer eingeteilt ist. In den Dörfern gibt es Gebäude, die Zahlen von 2 bis 12 besitzen. Man bekommt Siegpunkte, wenn man diese Gebäude mit eigenen Spielsteinen besetzt.
Wer dran ist, würfelt mit vier Würfeln. Dann setzt er entweder 1 Stein aus der Summe von zwei oder drei Würfeln, oder 2 Steine aus der Summe von jeweils zwei Würfeln (es ist nicht möglich, 1 Stein aus der Summe alle Würfel zu setzen oder 1 Stein zu setzen, dem nur ein Würfel zugrunde liegt). Setzen ist im Prinzip immer gut. Es ist klar, dass dieses Verfahren mittlere Würfelzahlen begünstigt; auch etwas die hohen (weil man ja mal drei Würfel aufaddieren kann); die niedrigen Zahlen (also etwa 2) sind eher selten, aber nicht brutal selten (man hat ja vier Würfel, um den Zweierpasch zu erzielen).
Bei manchen Gebäudetypen gibt es Punkte, wenn man möglichst viele gleiche hat; bei einem anderen, wenn man möglich viele verschiedene hat; bei einem dritten gibt es in der Runde Punkte (sobald alle besetzt sind, kommen die Pöppel zurück). Usw.
Spielt sich genauso zufallsbestimmt und öd, wie hier beschrieben. Ist aber immerhin kurz. Ein jeder gab fünf Punkte, war nicht sauer (das Spiel war ja kurz …), und freute sich aufs nächste Spiel.
WPG-Wertung: Ein jeder (Günther, Loredana, Peter & Walter) gab fünf Punkte, war nicht sauer (das Spiel war ja kurz …), und freute sich aufs nächste Spiel.
2. “Rumis”
Eigentlich war es gar nicht soooo schlecht, dass niemand keine Spiele dabei hatte, so konnte Walter sein original eingeschweißtes Rumis zweiter Auflage auspacken, das er sich nur gekauft hatte, weil es das „Westpark Gamers Spiel des Monats“-Wapperl aufgedruckt hat (neben dem Mensa-Wapperl, übrigens).
Sehr schade, dass dieses wunderbare Spiel mittlerweile vergriffen ist; immerhin wird es bei Ebay zu moderaten Beträgen gehandelt.
Highlights: Günther hat „illegal“ gebaut (d.h., Höhengrenze überschritten), ohne dass man es gemerkt hätte. Peter beim Zählen: „das sind … 7 Punkte“, Walter: „nein, nein, das sind 6 Punkte!“, Peter: „was? wie? nee, ich seh 7“, Walter: „schau doch her, 3 plus 2, das ist 6!“ (korrekt war tatsächlich fünf). Das Alter setzt bei uns allen (jedenfalls fast allen) ein.
WPG-Wertung: Loredana vergab 10 Punkte, Peter hob seine einstige Wertung von 5 (als ihn die Mechanik geistig komplett überforderte) auf 9 (mittlerweile hat es verstanden, aber trotzdem verloren; immerhin nicht letzter).
3. “Transeuropa”
Wir wollten alle Transeuropa spielen, was zunächst beinahe daran gescheitert wäre, dass Walter immer „Zug um Zug“ sagt und bereits dieses Spiel ausgepackt und die Spielsteine verteilt hatte, bis er seinen Fehler bemerkte (und dem armen Günther die „Zug um Zug“-Partie gestrichen wurde). Die nächste Hürde bestand darin, dass Transeuropa verschwunden schien. Peter verdächtigte Einbrecher, Günther die Enkelkinder, Walter suchte und suchte (schließlich fand er es heruntergefallen hinter seinem Regal). Transeuropa ist und bleibt ein verdammtes Glücksspiel (man gewinnt ja nur, wenn die eigenen Städte in der Nähe von Fremdstädten liegen, wo ein andrer netterweise hinbaut), macht aber einen Heidenspaß, vor allem weil es kurz ist.
WPG-Wertung: Keine Änderung der nahe bei 8 Punkten liegenden Wertung.
4. “Zoff im Zoo”
Klar – sind Loredana und Peter da, gibt es kein Einkommen vor Zoff im Zoo. Bemerkenswert war nur, dass die beiden komplett untergingen (und Loredana mit Abstand letzte wurde). Die Mechanik dieses kleinen Kartenspiels ist einfach fantastisch.
WPG-Wertung: Keine Änderung der bei über 8 Punkten liegenden Wertung.
5. “Futschikato”
Peter fragte, ob dieses nette Kartenspiel mit „Gift“ da wäre. Man braut da irgendwie Gift und jubelt anderen Leuten Minuskarten unter. Sehr farbig. Günther meinte … „keine Ahnung“; nach viel überlegen: „War es vielleicht kein Gift, sondern Zaubertränke?“ Peter zögerlich: „Ja klar, schon, so genau erinnere ich mich nicht.“ Günther: „Na, dann war’s wohl Poison“. Brachte aber auch nix, denn ob toxisch oder nicht, das Spiel war nicht da.
Was da war, war Futschikato, eine Friedemann-Friese-Spiel, das so eine Art Abluxxen für Arme ist. Es gibt Zahlenkarten von 2 (viele!) bis 20 (nur eine). Wer dran ist, legt eine Karte vor sich ab. Liegen grad Zahlenkarten anderer Spieler mit niedrigeren Werten aus, müssen diese anderen Spieler ihre ausliegenden Arten abwerfen und dafür eine auf die Hand nachziehen. Es liegt immer keine oder genau eine Karte vor einem, denn wenn man wieder dran ist, ohne dass die eigene Karte überboten (und man damit zum Abwurf mit Nachziehen gezwungen wurde), wirft man sie ohne Nachziehen ab. Gewonnen hat der, der alle Karten losgeworden ist.
Eine einzige Besonderheit: Gleiche Zahlenkarten addieren sich auf. Will heißen: A legt eine 5. B legt eine 3. C legt auch eine 3 – addiert sich auf mit der anderen 3 zu „sechs“, die 5 ist geschlagen, A wirft sie ab und zieht nach. D spielt eine 7, das ist höher als „sechs“, B und C werfen ab und ziehen nach. Hätte D hingegen auch eine 3 gespielt, hätte das dann schon als „neun“ gegolten.
Futschikato ist sehr schnell erklärt, spielt sich schnell, und funktioniert mit bis zu acht Spielern. Für vier Spieler gibt es aber sehr viel interessantere Spiele. Es mit vier Spielern zu werten, ergibt für mich keinen Sinn; es ist ein Spezialspiel für große Runden.
WPG-Wertung: Eine Wertung muss her! Da werden wir wohl die Noten vom letzten – nicht reportierten – Spielabend ausgraben müssen.
6. “Bluff”
Macht nach so vielen Jahren stets wieder einen Heidenspaß. Zum Beispiel, als Günther mit 5 Würfeln und Walter mit 3 Würfeln im Endspiel standen und Walter den Günther Würfel um Würfel auf 0 runterzockte.
[Walters Einschub bei Nachschschrift: Es zeigte sich mal wieder die unendliche Überlegenheit der Immer-4-Strategie.]
Keine neue WPG-Wertung für ein Super-Spiel.
Hallo Peter, das eingeschweißte “Rumis” war übrigens ein Duplikat, das ich irgendwann mal verschenken wollte. Willst Du es haben? Das gespielte, nicht mehr eingeschweißte Rumis lag, wie das “Trans-Europa”, irgendwo unter dem Sofa und bei uns immerhin schon 8 mal bei uns auf dem Tisch!
Endlich! Danke.