1. “Karvi”
„Haare“ oder „Gänsehaut“ soll dieses finnische Wort nach den verschiedenen Übersetzern bedeuten. Warum dieser Name, das habe ich im Regelheft, falls es dort erklärt war, nicht nachgelesen. Für einen Markterfolg in Mitteleuropa sollte er nicht gerade von gewaltigem Vorteil sein.
Mit unserem Aktionsstein durchlaufen wir ein Aktionsrondell, immer im Kreis herum und bestimmen dadurch unsere nächste Aktion, die im Einsammeln von Würfelpunkten, Smörrebröd, Ressourcen verschiedener Art oder Bonuskarten verschiedener Art bestehen. Wir können pro Aktion so weit vorwärtsgehen, wie wir wollen, müssen dann allerdings warten, bis uns der letzte Mitspieler wieder überholt hat. (Hübscher, aber nicht unbedingt innovativer Mechanismus.)
Jedes einzelne Feld im Rondell kostet Würfelpunkte, und das Aktivieren der Karten kosten Ressourcen und bringen wieder welche.
Unter diesen Hauptmechanismus der Rondell-Runden ist eine Transport-Aufgabe gelegt: Wir müssen mit unserem Wikingerboot durch Nordsee und Atlantik bis zu 12 Häfen anlaufen und dort Bonusplättchen aufnehmen, die ebenfalls Ressourcen kosten, Ressourcen einbringen und zusätzliche mögliche Aktionsfelder freischalten. Das Bewegen unseres Bootes kostet Smörrebrot, dessen Vorrat alle Spieler früher oder später aufgegessen haben. Entsprechend müssen wir uns auf dem Zahnfleisch von Hafen zu Hafen bewegen. Das ist aber nicht so schlimm, dann bleiben wir mit unserem Boot halt stehen, bis uns das nächste Smörrebröd in den Schoß fällt oder wir es uns im Schweiße unseres Angesichts erworben haben. Das Abwickeln der Transport-Aufgabe ist ohnehin von sekundärer Bedeutung.
Hundertfünf Minuten (also 1 ¾ Stunden) brauchte Günther, um uns die einzelnen Spielelemente zu verklickern. Die erste Rondell-Runde kostete ziemlich genau eine Stunde, die zweite Rondell-Runde 1 ¼ Stunde. In harmonischer Übereinstimmung brachen wir ab.
WPG-Wertung: Aaron: 5 (Eine Stunde pro Runde ist eine Zumutung, dafür ist das Spiel nicht gut genug. Für ein Hig_Spiel in Anbetracht dessen, was diese Firma früher produziert hat, eine große Enttäuschung), Günther: 5, Moritz: 5 (Das Zug-Rondell ist gut, aber der Knäckebrot-Mechanismus ist das langweiligste Element, das ich je gesehen habe), Walter: 4 (Ich wüsste nicht, warum ich das Spiel noch einmal spielen sollte).
2. “Mountain Goats”
Wir würfeln unsere 6 Pöppel mit 4 Würfeln, die wir nach jedem Wurf beliebig kombinieren dürfen, gemäß der Summe der kombinierten Augenzahlen in entsprechenden Spalten (5er bis 10er Summen) aufwärts. Unterwegs dürfen mehrere feindliche Pöppel gemeinsam auf einem Feld stehen, oben an der Spitze nur einer. Der bekommt dann Siegpunkte für jedes Obenstehen bei gleichzeitigem erneutem Würfeln der entsprechenden Spaltenkombination. Jeder Nachfolger kann ihn absetzen und ins Fußvolk zurückwerfen.
WPG-Wertung: Aaron: 6 (es gibt keine Taktik, wir leben von der Hand in den Mund), Günther: 5 (Kniffel hat mehr Spannung [und mehr Handlungsfreiheit]), Moritz: 6 (nicht schlecht), Walter: 5 (reines Würfelspiel und sonst nichts).
HiG war früher mal eine sichere Bank
Vielleicht sollte sich HiG auf seine Wurzeln konzentrieren, statt auf political correctness und gendergerechte Sprache
Das mit der überstrapazierten Genderei und der Pseudo-Correctness betrifft leider viele Bereiche unserer Gesellschaft.
Ich finde das mit dem Gendern hier in dem Spiel schon knapp an der Realsatire (Gott sei Dank gab es die Schildmaiden wie wir bei der Serie “Vikings” gelernt haben). Aber Bernd hat mich spielerich davon ueberzeugt, dass es ein gutes Spiel ist, mir ist es aber auch zu lang.