14.02.2024: Gestalten mit Moritz

Aaron ist auf Reisen, Moritz ist zurück, also eine gute Gelegenheit, die Spiele von letzter Woche, die noch brühwarm hier am Westpark auf der Couch liegen, erneut auf den Tisch zu bringen.

1. “Terraforming Mars – Das Würfelspiel”

Wir wissen schon, Würfel sind Geld und müssen ausgegeben werden, damit das Spiel brummt. Und wenn die Produktion richtig brummen soll, sollten jeweils möglichst viele der Würfel ausgegeben sein. Ist es dann nicht die richtige Schlussfolgerung, als „Nebenaktion“ lieber keinen weiteren Würfel hinzuzunehmen, sondern lieber einen Würfel abzugeben, dafür einen anderen Würfel auf das richtige Symbol zu drehen, und ihn so zum Erwerben der nächsten Technik-Karte verwenden zu können? Eigentlich klar, aber die Sparnatur in Walter hatte ihn lange an dieser Einsicht gehindert. Erst Moritz hat mit seiner gewohnt analytischen Beobachtung diesen taktischen Fehler seines Sitznachbarn erkannt und kundgetan. Beim nächsten Spiel wird alles anders.

WPG-Wertung: Moritz schloss sich der bisherigen WPG-Wertung von unisono 7 Punkten an (als reduzierte Version des großen Brettspiels ist es gut gelungen. Es spielt sich flott und bedarf keiner tiefgründigen Strategie. Es ist besser als die „Kartenspiel“-Version, aber nicht besser als das Original. Wenn ich wenig Zeit hätte, würde ich es vorziehen.)

2. “Trekking – Reise durch die Zeit”

Moritz bemühte sich mit Engelszungen gegen Walters Negativ-Kritik an Stefan Ducksch‘ euphemischen Lobeshymnen anzugehen. Er warf ihm sogar bayerische Ignoranz gegenüber epochenmachenden Kosmopoliten und ihren genialen Ansichten vor. Walter gingen die Argumente aus. Er wird bei nächster Gelegenheit seiner neunjährigen Enkeltochter zwar nicht die Aristotelischen Schattenspielereien erklären, aber er wird denjenigen, die hier in Euphorie geraten, keine Bestechlichkeit mehr vorwerfen.

Moritz als Neuling ging das Spiel mit dem Vorsatz an, eine möglichst lange Zahlenreihe zu bilden, Walter ignorierte die Jahreszahlen und verlegte sich auf eine optimale Nutzung seiner Tafeln (unter Zuhilfenahme der inzwischen erarbeiteten Tafel-Statistik), und Günther verfolgte eine Mischstrategie. Fazit: Mischen ist gut, totales Ignorieren der Jahreszahlen ist nicht gut.

WPG-Wertung: Auch hier schloss sich Moritz der unisono-Wertung von 5 Punkten an (öde; die Karten und ihre Geschichte sind das Beste am Spiel.)

3. “Trans Europa”

Nach dem öden „Trekking“ brauchten wir unbedingt eine spielerische Auflockerung und praktisch jedes Spiel in Walters leichtgewichtiger Sammlung wäre akzeptiert worden. Sogar ein „Misch Masch“, eine Mau-Mau-Variante mit halben Tieren für ganze Kinder ab 6. Doch Moritz fürchtete, dass Walter die Regeln nicht mehr zusammenbringt. Bei einem „Rumis“ meldete Walter Vorbehalte an: für ältere Herren ist das ständige Herumlaufen um den Tisch – um die dreidimensionale Topologie des entstehenden Gebildes auszuloten -, zu so später Stunde doch nicht mehr so empfehlenswert. Wir entschieden uns für „Trans Europa“.

Wir bauten Eisenbahnen zwischen Moskau und Madrid, und wer wollte, durfte problemlos auch einen Abstecher nach Kyiv einschließen. Locker, leicht, psychologisch, taktisch und strategisch. Und schnell. Was wird man von einem guten Spieldesign mehr erwartet!?

Keine neue WPG-Wertung für ein 8-Punkte-Spiel.

2 Gedanken zu „14.02.2024: Gestalten mit Moritz“

  1. Nice report! The way to handle Rumis is to put it on a smooth cloth which you then can rotate easily on the wooden table.

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