1. “Dune Imperium Uprising”
Das Dünenimperium inszeniert einen Aufstand. Vieles ist gleichgeblieben zum Basisspiel “Dune Imperium” (vgl. Sessionreport vom 22. Juli 2022). Neu sind Sandwürmer als Hilfstruppen im jeweiligen Rundenkrieg. Sie sind anderthalbmal so stark wie die regulären Truppen und verdoppeln die Prämien für den Sieg bzw. für die Trostpreise. Und es gibt Spione, die außer ein paar Sekundäreffekten vor allem nützlich sind, um von Mitspielern belegte Arbeitsplätze als Trittbrettfahrer ebenfalls nutzen zu dürfen.
Ansonsten ist der Charakter des Spiels als Workerplacement mit leichter Deckbuilding-Tendenz erhalten geblieben. Wir spielen Imperiumkarten aus, um die Arbeitsplätze zu besetzen, wo es verschiedenerlei Ressourcen gibt, wo Ressourcen – mit Gewinn – in andere Ressourcen umgewandelt werden, wo wir Krieger rekrutieren und / oder auf dem Kriegsschauplatz zum jeweiligen Rundenfinale ins Rennen schicken können. Und überall lauern Siegpunkte.
Damals, vor anderthalb Jahren beteiligte sich Walter nur einmal am Kampf, verlor dabei ohne jeglichen Ertrag alle seine regulären Truppen und damit auch die Lust an weiteren Kämpfen, praktizierte im Weiteren wie gewohnt seinen leicht orientierungslosen Arbeitereinsatz, und wurde dabei NICHT LETZTER. Heute ging er das Spiel a priori ohne Ehrgeiz an, beteiligte sich auch ohne scharfe Rechnerei an einigen Kämpfen, die er überraschenderweise – na ja, auch mit Hilfe einiger glücklicher Intrigenkarten – fast alle gewinnen konnte und beendete das Spiel als SIEGER. Seine Mitspieler folgten mit jeweils einem Punkt Abstand zueinander dahinter.
Fazit: Wenn Walter ein Spiel mit diesem Charakter gewinnt, dann kann es keine große planerische Herausforderung sein. Es ist eher ein Gießkannenspiel, das seinen Segen auf die vielen aufgehaltenen Teller, Schlüsseln und Tassen herabregnen lässt, und wer Glück hat, bekommt etwas mehr Segen ab als der andere.
WPG-Wertung: Aaron: 4 (das Spiel ist komplexer aber nicht besser als die Basis; 3 ½ Stunden Spielzeit ist viel zu lang, auch wenn wir am Westpark standardmäßig länger denken als anderswo; man wird von den Karten gespielt), Günther: 5 (genauso viel wie für die Basis; wollte zuerst einen Punkt weniger geben, aber 4 Punkte kamen ihm dann doch zu schäbig vor; die vielen Zufallseffekte im Spiel muss man halt akzeptieren; für effektives Deckbuilding gibt es wenig Chancen), Moritz: 8 (1 Punkt weniger als für die Basis. Thematisch für diejenigen, die das Buch kennen [ach ja, das gibt es ja auch noch] sehr gut umgesetzt), Walter: 5 (bleibt; bei einem emotionslosen Herangehen ist kein nennenswerter Qualitätsunterschied zwischen beiden Versionen zu erkennen).
2. “Trio”
Vor knapp 4 Monaten lag dieser Quartett-Ableger erstmals bei uns auf dem Tisch und erntete verhaltene Noten. Nur Moritz vergab euphorische 8 Punkte („für Kinder ab 7 Jahren perfekt“). Heute erwischte es ihn auf dem total anderen Fuß: „Vollkommen uninteressant, vollkommen bescheuert; man wird nur gespielt. Ich habe da nie und nimmer 8 Punkte vergeben“.
Vielleicht lag dieser Umschwung auch daran, dass wir diesmal regelkonform gespielt haben und derjenige, der ein Trio erfragt hatte, nicht weiterraten durfte. So wird der rasante Schlusseffekt – leider – vermieden und das Spiel dümpelt seinem Ende entgegen.
Vielleicht war die Notengebung im November 2023 auch ein reiner Fake. Von wem auch immer.
WPG-Wertung: Aaron: 5 (bleibt), Günther: 6 (für Nicht-Spieler ganz nett), Moritz: 2 (Memory mit Ringelpiez ohne Anfassen), Walter: 4 (bleibt).