1. “Am goldenen Fluss”
Wir sind zwar in China, aber die Mechanismen sind tausendfach in Europa erprobt. Wir besorgen uns Produkte, befriedigen damit die Anfragen der Kunden und bauen für unser Geld auch noch Bauwerke. Alles in beliebiger Reihenfolge, solange die Mittel reichen.
Produkte bekommen wir mit unseren Schiffen: einfach irgendwelche Schritte vorwärts ziehen und schon hagelt es Geld, Seide, Reis und/oder Porzellan ins Kontor.
Was die Kunden wollen, habe sie uns in individuellen Aufträgen schriftlich mitgegeben. Mehr als zwei – zufällig zugeteilte – Aufträge dürfen wir nicht gleichzeitig abwickeln, dafür erzeugt ein erledigter Auftrag unverzüglich einen neuen zufälligen. Als Belohnung erhalten wir Geld, Produkte, verschiedene Vergünstigungen, vor allem aber Multiplier, mit den wir unsere erreichten Siegpunkte verdoppeln können.
Für Bauwerke benötigen wir lediglich Geld. Wer zuerst baut, bekommt einen billigen Bauplatz – es sei denn, er will sein Geld gleich in fragliche Vorteile teurer Bauplätze investieren. Der Raum ist begrenzt, der letzte (oder besser: der teuerste) Bauplatz einer Region ist doppelt so teuer wie der billigste.
In den Bauwerken spielt allerdings die Musik. Wir steigen damit nämlich in den Laufbahnen verschiedener Regionen nach oben, kassieren en passant Geld, Produkte, Siegpunkte oder die Gunst des Kaisers, und bekommen am Ende noch ganz erhebliche Siegpunkte in jeder Region, in der wir die jeweils höchste Position erreicht haben. (Die Mitläufer bekommen auch noch ein paar Brosamen.)
Damit das alles aber nicht so trivial gradlinig nach bestem Wissen und Gewissen praktiziert werden kann, müssen wir für jeden Zug würfeln. Der Würfel gibt an, wie viele Schritte unser Schiff auf einem Rundkurs zurücklegen darf, in welcher Region wir bauen dürfen und ob wir einen spezifischen Kundenauftrag erfüllen dürfen oder nicht. Das wird aber nicht ganz so streng gehandhabt: mit der Gunst des Kaisers dürfen wir die geworfene Augenzahl entsprechend unseren Ambitionen modifizieren.
Trotz dieser Gunst-Einsätze liegt im Würfel natürlich ein erheblicher Glücksfaktor. Ein weiterer Glücksfaktor liegt in den Kundenaufträgen, die uns mehr oder weniger zufällig zufallen und die zweifellos unterschiedliche Kosten/Nutzer-Relationen haben. (Walter behauptet a priori, dass diese K/N-Relationen nicht ausbalanciert sind bzw. nicht ausbalanciert sein können; Günther behauptet a priori das Gegenteil.) Ein dritter, weniger gewichtiger Glücksfaktor liegt in der Auswahl der angebotenen Bauwerke. Da neben dem Basisspiel auch noch „Meisterschaften“ ausgelobt werden für das erste Erreichen von kombinierten Besitztums-Vorgaben, ist es natürlich peinsam, wenn kein Bauwerk der exakt benötigten Kriterien im Angebot liegt.
WPG-Wertung: Aaron: 6 (wohlwollend; eine Zahlenwüste ohne Thema, es ist einfach und [relativ] schnell, aber Design und Farbgestaltung sind problematisch), Günther: 6 (fast sieben; am oberen Rand von Familienspielen, [hat mit Engelszungen die Qualitäten des Spiels verteidigt]), Walter: 6 (handwerklich ordentlich, halt das Übliche, das Abscannen der Landeplätze für die Schiffe nach der größten bzw. der gerade benötigten Ausbeute ist lästig und wird durch das Design wenig unterstützt; die Zufallseffekte passen nicht ganz zum geforderten planerischen Vorgehen).
2. “Bomb Busters”
Wir haben den Schwierigkeitsgrad 44 geschafft. Dafür mussten wir die Kabel ziemlich gleichmäßig in den drei Bereichen 1-4, 5-8 und 8-12 durchschneiden. Die unbedingt benötigte Gleichmäßigkeit haben wir beim ersten Versuch nicht ausreichend verinnerlicht. Gescheitert. Erst der zweite Versuch war – sogar ziemlich problemlos – erfolgreich.
WPG-Wertung: Keine neue WPG-Wertung für ein – kontemplatives, immer noch – 8 Punkte Spiel.