Wenn man im Jahre 1948 George Orwell gesagt hätte, dass sich einmal Menschen freiwillig damit beschäftigen werden, eine möglichst perfekte Dystopie zu kreieren, hätte er einen für wahnsinnig gehalten.
Und damit meine ich jetzt nicht das exzellente Brettspiel „Euphoria“, das genau dieses Szenario durchspielt – denn im Gegensatz zu unserer immer mehr überwachten und fremdgesteuerten Welt macht „Euphoria“ so richtig Laune. Und das sogar, obwohl es ein „Kickstarter“-Spiel ist (die in unserer Runde gerne kritisch beäugt werden).
„Euphoria“ hat viele originelle Mechanismen, die einen das Platzieren von Arbeitern (hier wohl eher „Klone“) so richtig frisch und unverbraucht erscheinen lässt. Sogar zufällige Würfel spielen eine entscheidende Rolle, ohne das Spiel wirklich zufällig zu machen. Und obwohl die Regeln erst einmal kompliziert erscheinen, erweist sich das Spiel in der Praxis als extrem flüssig und kurzweilig.
Schöner und schneller kann man eine Dystopie definitiv nicht erleben – daher verleihen wir hier ungewöhnlich einstimmig das Prädikat „Spiel des Monats“!