1. “Unconscious Mind”
Ein nagelneuer Kickstarter-Schinken im Psychoanalyse-Milieu von Sigmund Freud. Wir therapieren Patienten erst von ihren hellen Träumen, dann von ihren dunklen. Die notwendigen Therapie-Einheiten gibt es in drei verschiedenen Kategorien (Farben) in drei verschiedenen Stufen. Durchaus bemerkenswert. Per Worker-Placement generieren wir Einheiten in diesen Kategorien und schieben sie nach oben. Die Heilung von Patienten hilft uns beim Generieren, beim Hochschieben und beim Eintauschen von Kategorien.
Ansonsten platzieren wir Kärtchen, die ebensolche Manipulationen auf unserem Kategorien-Rondell erlauben. Mit unserem Tintenglas laufen wir im Kreis, um zusätzliche Therapie-Chips zu erhalten, und mit unserem Freud’schen Begleiter laufen wir durch die Altstadt, um ebenso Chips, Ressourcen, Siegpunkte und ähnliches zu erhalten.
Und wenn wir genug gearbeitet haben, ziehen wir uns ins Caféhaus zurück und genießen einen Kaffee. (Haben die Wiener kein anderes Wort dafür?)
Durchaus bemerkenswert ist ebenfalls, dass wir ein bis zwei Worker gleichzeitig (auf das gleiche Feld) platzieren können, so dass sehr bald alle Spieler asynchron zueinander ihre Runden drehen. Allerdings dauert jeder Zug so lange (sehr lange), dass wir zum ersten Mal in unserer 25 jährigen Spielpraxis am Westpark um Zeit zu sparen unsere Zügen synchron verschachtelt abhandelten. Zumindest Aaron und Walter war es wurscht, mit welchen Effekten Günther und Moritz um den Sieg kämpften.
An allen Ecken und Enden sind ungezählte Siegpunktquellen angebracht, man muss nur zugreifen.
Zweifellos ein Freak-Spiel, aber mit unserer Spielerfahrung in abertausenden von Spielen hängen uns Freak-Spiele zum Halse heraus. Gerade die neuzeitlichen.
Aaron hat zwei Jahre lang auf das Spiel gewartet . Jetzt hat er es bekommen, einmal am Westpark aufgelegt und gleich anschließend an Günther verschenkt. Der wird es voraussichtlich in seinen weiteren Spielrunden wenigstens noch einmal einsetzen können, am Westpark mit Sicherheit nicht mehr. Aaron verkündete, kein Spiel mehr zu kaufen, das auch eine Soloversion beinhaltet.
WPG-Wertung: Aaron: 5 (das Thema mag interessant sein, in der Realisierung ist es praktisch nicht vorhanden, vielleicht hat es den Autor zu vielen Details seiner Erfindung inspiriert, uns Spieler versetzt es jedenfalls nicht vor, neben oder auf Freuds Couch), Günther: 6, Moritz: 5 (ich bin traumatisiert. Das Thema lasse ich mir gefallen, die Stadt ist sauabstrakt, die Siegpunkt-Zählerei schlimmer als in „Agricola“, das Spielmaterial ist der Hammer, die Spielzugdauer untragbar), Walter: 3 (die Konstruktion ist gigantisch = 8, das Material einschließlich Grafik sehr schön = 7, der Spielablauf ziemlich autistisch und der Spielespaß für mich praktisch nicht gegeben = 3).
Nachtrag zum 18. September 2024. Anwesend waren Günther, Moritz und Walter
2. “Gizmos”
Mit einer Währung bestehend aus bunten Kugeln handeln wir uns Karten ein, mit denen wir pro Zug mehr Kugeln erhalten (oder die Farben der Kugeln virtuell modifizieren dürfen). Das Spiel war oft genug ein beliebtes Warming-Up für Aaron und Günther in ihren wöchentlichen Boardgame-Arena-Sessions. Günther hat sich das Brettspiel zugelegt und heute am Westpark aufgelegt.
WPG-Wertung: Günther: 8 (auf BGA 9 Punke für ein flüssiges, überschaubares Spiel in einer 2er Runde), Moritz: 6 (lässt sich auch am Tisch ganz gut spielen, der Ausgang ist allerdings sehr glücksabhängig), Walter: 6 (rund und schön mit heuristischer „Herausforderung“).
3. “Die Blumenstraße”
Denken wir an die Landwirtschaft der Niederlande, so fallen natürlich zuerst die Tulpen ein. Dann noch die Mühlen, mit denen die Bewässerung gesteuert wird.
Das alles ist in der „Blumenstraße“ eingebaut. Wir dürfen Blumenzwiebeln einhandeln, einpflanzen, versenden oder auf dem freien Markt verkaufen. Dazwischen errichten wir Mühlen und lassen die Strömung in den Kanälen ansteigen oder bremsen.
Bemerkenswert ist das Rondell, auf dem die 6 bzw. 7 zulässigen Spieleraktionen eingezeichnet sind, die wir rundherum (mit Sprüngen) abhandeln dürfen. Lästig ist das fast gescriptete Vorgehen, die Sektoren dieses Rondell mit Überlagerungen aufzupeppen, die im weiteren Verlauf jeden unserer Züge effizienter machen.
WPG-Wertung: Günther: 7 (bis 8, viele bekannte Mechanismen, gut miteinander verzahnt), Moritz:7 (originelle Mechanismen gut ausbalanciert) , Walter: 7 (spielerisch und im Spielablauf überschaubar, spielt sich flüssig).