1. “Dragon Down”
Es waren einmal drei unerschrockene Abenteurer namens Joseph, Wolfgang und Ludwig, die machten sich auf, um eine geheimnisvolle Welt voller Wälder, Wiesen, Berge und Höhlen zu erkunden. Wolfgang hatte eine uralte Schatzkarte gefunden, die den Weg zu unermesslichen Reichtümern aufzeigte. So hatte er seine Genossen herbeigerufen, um gemeinsam die Schätze zu suchen und unter sich aufzuteilen.
Sie kamen an den Rand eines dichten, verwunschenen Waldes. Die Bäume flüsterten alte Geschichten und das Moos leuchtete im Mondlicht. Bald begegnete ihnen ein sprechender Elch, der ihnen von den Gefahren der Region erzählte, und von den gefährlichen Prüfungen, denen sie sich unterziehen mussten. Er warnte sie vor Monstern, die die Berge bewohnten, sowie vor bösen Geistern und wilden Tieren, die in den tiefen Höhlen lauerten. Er erwähnte aber auch große Belohnungen, die für die Erfüllung von Missionen auf sie warteten. Zum Abschied brachte jedem von ihnen eine Gabe, die ihnen beim Bestehen der Gefahren helfen sollten. Joseph bekam eine magische Rüstung, die ihn unverwundbar machte, Ludwig bekam ein mächtiges Schwert, und Wolfgang erhielt ein leuchtendes Amulett, mit dem er sich in die Luft schwingen und an jeder Stelle des Waldes sicher wieder landen konnte.
Es dauerte auch nicht lange, da entdeckten sie in der Ferne die ersten Schätze. Aber alle waren wohl bewacht von furchterregenden Monstern. Schon im Vorfeld hatten sie erkannt, dass mit denen nicht gut Kirschen-Essen war, und dass es in jedem Fall besser war, sich vor ihnen zu verstecken oder gar Reißaus zu nehmen, als den Kampf aufzunehmen.
Doch die Reichtümer zogen sie immer mehr in ihren Bann und machte sie leichtsinnig. Nach drei Tagen wurden Joseph und Wolfgang unversehens von drei Orcs aus ihrem Versteck hervorgezerrt und in einem kurz-und-schmerzlosen Gemetzel niedergemacht. Aus den ewigen Jagdgründen heraus konnten sie dann beobachten, wie Ludwig alleine weiter durch die Wildnis irrte. Und wenn er nicht gestorben ist, so irrt er noch heute.
Coda: Für das Entdecken von geheimen Wegen, für das Finden von Schätzen und Missionen, für das Auftreten in Menge und Art von Monstern, für das erfolgreiche Verstecken vor ihnen, für den Kampf mit ihnen und für eine ganze Reihe weiterer Effekte gibt es jeweils eigens hergestellte Würfel, die die Entscheidungen herbeiführen.
WPG-Wertung: Moritz: 8 (Das Spiel ist eine wunderschöne Adaption von „Magic Realm“ (Avalon Hill, 1979), in dem der Autor Scott DeMers alle wesentlichen Mechanismen beibehalten aber handlicher und spielbarer gemacht hat).
2. “Bluff”
Günther wurde mit 12 (von 14) unvermuteten Zweien aus dem Spiel gekickt, Moritz konnte sich in Unterzahl noch gegen Walter durchsetzen. Gegen dessen blind gesetzte (Immer-)Vier hatte Moritz eine Fünf gesetzt. Was tun, wenn ein Stern unter dem Becher war?
Keine neue WPG-Wertung für ein Super-Spiel.
Zum Bluff:
Du könntest 1 Stern bieten!
Siehe
https://www.westpark-gamers.de/Reviews/bluffendspiel.html
Das hatte ich auch überlegt. Aber dann hätte ich garantiert verloren, wenn Moritz mir das geglaubt hätte und dann auf 2 mal seine Zahl gesetzt hätte. Ich sah eine bessere Chance darin, seine Zahl (Vier oder Fünf) zu erraten: 50 Prozent.
Moritz musste mir den Stern glauben, denn ohne Stern (5/6 Chance) hätte ich seine 1 mal Fünf angezweifelt. – Es sei denn, ich hätte ebenfalls eine Fünf gehabt (na ja, nochmal 1/6 Chance). Dann wäre mir nur 1 mal Stern (Risko) oder 2 mal Fünf (2/3 sicherer Verlust und 1/3 sicherer Erfolg) übrig geblieben.
Ach ja, selbst der 1:1-Endkampf ist eine komplizierte Sache, Und hier ist ein Stern unter dem Würfelbecher die dümmste Zahl, die man würfeln kann, besonders wenn sie blind gewürfelt wurde. Da damit kann man nicht einmal bluffen!
Nachtrag: Dein Bericht zur Endspiel-Strategie in Bluff ist perfekt!
Sehr schöner Bericht, lieber Walter! Meine Bewertung ist übrigens “10” – Magic Realm ist eines meiner Lieblingsspiele und Dragons Down steht dem in nichts nach…