Archiv der Kategorie: Spieleabende

22.06.2005: “Raja”, “Verflixxt!”, “King Arthur”

Peter kann (wieder) immer. Das hat er jetzt 3 Wochen lang bewiesen. Diesmal konnte er sogar mit Loredana, und wir waren nach 2 Trio-Abenden mal wieder ein Quintett.
1. Raja
Mit viel Geduld lies sich Peter bei seiner stundenlangen Erklärung der Spielregeln immer wieder unterbrechen. Als er mit der Basisversion fertig war, verzichteten wir – erstmals in der WPG-Runde – auf die Profi-Varianten und begnügten uns mit der Anfänger Version.
Peter und Günther hatten bei HiG schon Erfahrung mit den Spielabläufen: Es geht nicht darum, optimal langfristige Städte-Dominanzen zu planen, sondern immer am aktuellen Deal beteiligt zu sein. Wer Glück hat – oder gut plant – kann auch noch als Zöllner zu Einnahmen kommen. Jedenfalls kamen beide Vorturner zusammen mit Loredana aufs Treppchen.
Beide waren auch die einzigen, die ihr verfügbares Geld – den Regeln gerecht – geheim hielten. Die anderen hielten sich gutmütig an die WPG-Devise: Nichts darf geheim gehalten werden, was man mit Papier und Bleistift – oder einem guten Gedächtnis – auch so parat haben könnte. Sie hatten halt beide einen ungezügelten Siegeswillen, die anderen wollten nur spielen.
Aktuelle WPG-Wertung: Aaron: 7, Günther 7, Loredana 7, Peter 9, Walter 8
2. Verflixxt
Nach der anstrengenden Rumreiserei in Nord-Indien gönnten wir uns erst mal eine mentale Ausspannung: “Verflixxt!” Zu dritt ist es mehr ein Würfel-Taktik-Spiel, zu fünft überwiegt der Würfel-Zufall. Trotzdem macht es auch in dieser Besetzung einen Mordsspaß; die Lacher sind mindestens so intensiv und zahlreich wie bei – nicht vielen – anderen gelungenen Gaudi-Spielen.
Peter reduzierte seine Punktwertung, Aaron und Loredana glichen das mehr als aus.
Aktuelle WPG-Wertung: Aaron 7, Günther 7, Loredana 7, Peter 5, Walter 8
3. King Arthur
Altes Design, neues Kartenspiel. Der Story nach sind wir Jäger oder Kämfer, dem Spielprinzip nach werden die Sammler belohnt: Quartett hieß so ein Spiel früher. Heute geht es zweistufig, d.h. erst ertauscht man sich in Monster-Kämpfen die Ritter-Karten (Moritz, was für Dich!). Dafür kann dann auch schon mal ein Single, ein Pärchen oder ein Drilling reichen. Dann tauscht man mit den Ritter-Karten die Siegpunkt-Karten.
Wer Quartett mag, ist gut bedient. Wer sich gerne gutmütige Monster-Karten anschauen mag, der auch. Wer planen und kämpfen will, der nicht. Auch wenn Peter hier eine andere, positivere Meinung vertritt.
WPG-Wertung: Aaron 6, Günther 6, Loredana 6, Peter 6, Walter 5 (minus)
4. Bluff
Von allen Absacker-Spielen immer noch das Beste.

15.06.2005: Verflixxtes Palazzo

1. Palazzo (Alea)
Lustiges Spiel von Knizia. Günther war davon schon mal begeisterter und Peter wollte diese Ernüchterung verifizieren.
Die Spieler müssen Häuser bauen ersteigern oder erkaufen sich dazu die Bauteile vom Markt. Wenn die Häuser besonders gelungen sind, gibt es Sonderpunkte.
Beim Lesen der Spielregeln wirken die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten der Spieler ganz konstruktiv. Später erkennt man, das die Freiheiten der einzelnen Spieler immer geringer werden und der Zufallseinfluß beim Auftreten der benötigten Bauteile doch sehr groß ist. Zu groß. Allein ob das begehrte letzte Stück auf einem der umkämpften Steinbrüche oder quasi konkurrenzlos vom Lager gekauft werden kann, entscheidet über Sieg oder Nicht-Sieg. Damit ist die ganze vorgespielte Planbarkeit ad absurdum geführt.
Aktuelle WPG-Wertung: Günther 4, Peter 4, Walter 5

2. Verflixxt
Auf den ersten Anblick erinnern die Spiel-Mechanismen sehr an ein Würfelspiel nach der Art von “Mensch-ärgere-Dich-nicht”. Jeder Spieler hat 3 Pöppel, die er vom Startfeld zum Zielfeld würfeln muß. Im Verlauf des Spieles wird der Spielspaß (=konstruktive Schadenfreude) aber immer größer. Nicht weil man die Gegenspieler herauswirft, sondern weil man ihnen das große Geschäft vermasseln kann oder selber gerade noch mal den dicken Minus-Punkten entkommen konnte.
Lustig und kurzweilig. Ein verdienter Kandidat für das “Spiel des Jahres” 2005. Auf der Auswahlliste steht es schon.
Aktuelle WPG-Wertung: Günther 7, Peter 6, Walter 7
3. Oltre Mare
Peter wollte endlich mal das von uns hochbewertete “Oltre Mare” kennenlernen. Schließlich hatte er es aus den Mitteln seiner ersten Millionen gerade erst erworben. Von den äußerst klug abgestimmten Mechanismen, die sich selbst ständig in Bewegung halten, insbesondere vom Anreiz zu Tauschen und Schenken, war er restlos begeistert: 9 Punkte.
Aktueller WPG-Durchschnitt: 7,9 Punkte
4. Bluff
In den ersten beiden Runden schlug Günther den Rest der Welt geradezu KO. Mit einer Vorlage von 2 Sternen und 2 Fünfen zog er in das Endspiel gegen einen einzigen Würfel von mir. Wie groß ist hier die Wahrscheinlichkeit, doch noch zu verlieren? Theoretisch und praktisch gleich Null. So war es dann auch.
Im letzten Spiel wollte Peter zurückschlagen: Günther sollte ohne einen einzigen Würfelverlust von BEIDEN Gegenspielern davongejagt werden. Fast war es so. Nur bei Unentschieden mußte auch ich einige wenige Federn lassen, bis Günther draußen war. Peter war bis dahin noch jungfräulich.
Jetzt noch eine Wette: Ich habe behauptet, daß die beste Endspiel-Strategie bei 1 Würfel gegen 1 Würfel damit anfängt, daß man, unabhängig vom eigenen Würfelresultat, eine 4 vorlegt. Günther mußte dem natürlich sofort widersprechen, weil er schon immer verficht, daß eine gemischte Strategie besser ist, d.h. eine erste Vorgabe, die den eigenen Wurf UND eine gewisse Zufallsauswahl berücksichtigt. Jetzt muß er bis zum 31.August 2005 BEWEISEN, daß meine Behauptung nicht stimmt. (Ein einziges Gegenbeispiel würde da natürlich schon reichen.) Mal sehen, wer am 31. August die Schokolade bekommt!
Ungebrochen eine Super WPG-Note: 8,5 Punkte

06.06.2005: Favoriten

1. Louis XIV
Peter und Aaron wollten den heißen Favoriten für das WPG-Spiel-des-Monats kennenlernen.
Betriebsam fing es an (gemeinsam brachten die Koniferen Peter und Aaron meine DSL-Konfiguration zum Laufen, geruhsam klang es aus: keiner wurde pampig, wenn die Denkzeit resp. Auszeit strapaziert wurde. Günther, der Experte, dachte am längsten nach, dafür wurde er auch Letzter. Das darf ich hier hinschreiben, weil Deine sonstigen meist unangefochtenen Erfolge ja meist unterdrückt werden!
Louis XIV enthält viele Elemente, die auf den ersten Blick verwirrend wirken. Nach ein bißchen Eingewöhnung ist alles aber wohlgeordnet, durch das graphische Design didaktisch sehr übersichtlich dargestellt und in den Effekten der verschiedenen Spielelemente (im Sinne des Moritz’schen Cthulhu Postulats “All cards must be equally useful, but each in a different way”) äußerst ausgewogen.
Aaron brachte die gute WPG-Durchschnittsnote mit einer 7 um Null-Komma-Zwei Punkte nach unten, Peter enthielt sich der Stimme: Er konnte noch nicht entscheiden, ob es sich hier um ein Spitzenspiel oder nur um ein (sehr) gutes Spiel handelte.
Aktuelle WPG-Wertung: Aaron: 7, Andrea 8, Günther 8, Moritz 9, Walter 7
2. Bluff
Immer ein gelungener Abschluß. Heute nur insofern bemerkenswert, daß Günther seine Louis XIV-Platzierung problemlos wiederholen konnte.

25.05.2005: “La Strada”, “Gelb gewinnt”

Katastrophen beim ADEvantgarde-Festival zwangen den Trouble-Shooter Moritz zu einer kurzfristigen Absage. Doch die in ungewohnter Zusammensetzung Hinterbliebenen konnten am Ende nur feststellen: Auch ein Spielabend in einer 3er-Runde kann Spaß machen.
1. Alles im Eimer
Zum Warming-Up. Eigentlich ein unscheinbares Spiel, das mit braven Spielkarten und spielbrettlosen Papp-Eimern ganz bescheiden daherkommt. Aber es hat etwas in sich. Auch in der Wiederholung hinterließ es einen angenehmen Eindruck. Das saubere Stichspiel-Prinzip konnte auch unseren Hans überzeugen: Seine 7 Punkte hoben unseren bisherigen WPG-Durchschnitt von 6,5 auf 6,6.
2. La Strada
Ein großes Spiel mit kleinen Fehlern. Auf einer Spielfläche mit Feld-Wald-Wiesen-Sechsecken bauen die Spieler ein Straßennetz von Stadt zu Stadt. Wer die meisten Städte verbinden konnte, hat gewonnen. Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben. Wenn die Spieletester hier den jedermann sofort ins Auge stechenden, uneinholbaren Platzvorteil des Startspielers nicht übersehen hätten, sondern dem Startspieler durch ein Start-Handicap (z.B. an Bewegungsfreiheiten) auf eine Stufe mit den anderen Mitspieler gebracht hätten, dann wäre “La Strada” ein schönes taktisches Mehrpersonenspiel geworden. So aber kann man zur aktuellen Präsentation leider nur sagen: “Kurz vorm AB in die Hose geschissen.”
Unsere zweite Partie ging nur noch darum zu beweisen, daß dem Startvorteil wirklich nichts entgegengesetzt werden kann. Das Endergebnis bestätigte q.e.d.
Trotzdem wurde die im Spiel durchaus enthaltene gefällige Idee, das Design und die Ausstattung mit guten Noten bedacht. Eigentlich wurden damit die unvermeidlichen Regel-Nachbesserungen bereits im voraus belohnt.
Wertung:Günther: 6, Hans: 7, Walter: 7
3. Gelb gewinnt
Nach vielen guten Spielen endlich mal wieder ein Durchfaller! Wer seine Zeit gerne damit verbringt, im Kreise von Freunden jeweils 3 Karten ausgeteilt zu bekommen um sie dann einzeln reihum auf den Tisch zu legen, der ist hier gut bedient. Bei zufälligen Zahlenkombinationen der Karten auf dem Tisch, darf man dann auch ein paar ausliegende Karten auf seinen Gewinn-Stapel rübernehmen, bei anderen Zahlenkombinationen halt nicht.
Hallo Mathematiker: Wenn ich 3 Karten ausgeteilt bekommt und sie in beliebiger Reihenfolge auf den Tisch legen muß, dann habe ich für die erste Karte 2 Freiheitsgrade, für die zweite Karte noch 1 Freiheitsgrad und für die letzte Karten keinen mehr. Im Durchschnitt komme ich da auf einen Wert unter 1. Ist das richtig? Und eine Frage an die Spielergemeinde: Kann so ein Design Ernst gemeint sein?
Wertung: Günther: 5 (Spiel-Besitzer), Hans: 3 (er rechnet noch), Walter: 2 (1 Punkt ist entschieden zu wenig)
4. Bluff
Gelungener Ausklang eines flotten Dreiers.

Hallo Günther: Herzlichen Glückwunsch zum 5. Platz (von 34) auf der diesjährigen Deutschen Brettspiel-Meisterschaft in Herne mit den Spui-Ratzn.

05.-08.05.2005: Traun Con 2005 / Besuch bei den “Rittern der Knobelrunde”

Der Besuch bei Franky Bayer und seinen Rittern zu den oberösterreichischen Spieletagen war
wieder einmal ein voller Erfolg – vom 5. – 8. Mai nichts als Spielen, Spielen ,Spielen …
Getroffen haben sich dort ca. 30 Freunde aus München, Wien, Linz, Traun, Salzburg, …

Anbei die Liste meiner dort gespielten Spiele – 24 Stück mit einer Gesamtspielzeit von über 40 Stunden!
(falls neue dabei waren, mit der Wertungspunktzahl für Walters Liste):

Donnerstag:
Diamant (5 P.; ganz nett, aber zu aufwändig …)
St. Petersburg
Luios XIV
Bluff
1837

Freitag:
Die Insel (5 P.; Der Nachfolger von King Arthur; schon besser)
Turmbau zu Babel
1830
Heckmeck am Bratwurmeck (5 P; nettes, einfaches Würfelspielchen)
Puerto Rico
1835
San Juan
Outpost

Samstag:
Goa
1835
Die Fürsten von Florenz
1830
San Juan(2x)

Sonntag:
King Arthur – Das Kartenspiel(2x) (7 P.; lockeres, gutes Kartenspiel)
König Salomons Schatzkammer (7 P.; durchaus noch ein Highlight des Spielejahrgangs)
Tanz der Hornochsen (6 P.; soweit ganz OK)
Jenseits von Theben (5 P.; häufig hoch gelobt – für mich nicht so ganz nachvollziehbar; eher Familienspiel …)

TraunCönig 2005:
Als amtierender TraunCönig des letzten Jahres war ich diesesmal nicht ganz so erfolgreich.
Hier zitiere ich einfach Franky´s Resumé:

Fast jedes Jahr hat der beste Spieler des gesamten Wochenendes einen Punktewert um die 120 Punkte erreicht (Ausnahmen sind 2002 mit nur 92,5 Punkten, sowie 1997 mit 143,5 Punkten). Aber dass es heuer so knapp werden könnt, damit konnte wohl niemand rechnen.

Gleich 5 Spieler lagen am Ende denkbar knapp beisammen. Nach so vielen Spielen und so langer Spieldauer setzte sich Udo Mihlan mit 124,5 Punkten mit minimalem Vorsprung auf Erich Stratjel (123,5), Reinhold Fischer (122,5), Uwe Gemming (122) und Günther Rosenbaum (121) durch. Gerade mal 3,5 Punkte zwischen 1. und 5.!! Wie letztes Jahr wurde damit wieder ein Spieler mit dem Titel “Traun-Cönig” belohnt, der sowohl bei langen Partien (18xx) als auch bei den Meisterschaften (OÖ. Spielemeisterschaft und Miniturnier) teilnahm.

Noch ein paar Zahlenspielereien: Die meisten Siege verzeichneten Reinhold und Gerhard Lettner (je 13). Bei der höchsten Siegquote muss man differenzieren: Zwar erreichte Rosmarie eine sagenhafte Quote von 100 %, was aber nichts anderes bedeutet, dass sie ihre beiden gespielten Partien gewonnen hat. Thomas Landertshammer erreichte immerhin 58,82 %, trat aber bei den meisten seiner 17 relativ kurzen Partien nur gegen seinen ebenso jungen Schulkameraden an. Von den “ernsthaften” und “ausdauernden” Spielern hatte Uwe mit 45,45 % die beste Quote vor Günther (44%).

Ergebnisse Traun-Cönig 2005 (05. bis 08. Mai 2005)
(Rang/ Name/ Gesamtpunktezahl/ Anzahl der Spiele/
Punktedurchschnitt/ Siege/ Gesamtspieldauer in Std)

1. Udo Mihlan 124,5 42 2,96 12 41:15
2. Erich Stratjel 123,5 25 4,94 10 42:30
3. Reinhold Fischer 122,5 40 3,06 13 32:25
4. Uwe Gemming 122 22 5,55 10 38:40
5. Günther Rosenbaum 121 25 4,84 11 41:40
6. Gerhard Lettner 101,5 33 3,08 13 25:20
7. Ernst Gugler 99,5 23 4,23 4 38:05
8. Franky Bayer 76,5 22 3,48 6 19:55
9. Andreas Zöchbauer74,5 18 4,14 6 22:20
10. Dunja Mesi 59 20 2,95 4 13:00
11. Janos Palotas 51,5 17 3,03 5 21:50
12. Gerhard Drindorfer 49 16 3,06 5 08:15
13. Raymund Tump 42,5 16 2,66 3 11:00
Thomas Blattner42,5 13 3,27 5 11:45
15. Christopher Zöchb.37 7 5,29 2 15:00
16. Sonja Auracher 36,5 11 3,32 1 11:05
17. Christoph Talkner 33 10 3,30 2 10:50

04.05.2005: Alte und neue Gesichter

1. Manila
Aktuelles WPG-Spiel des Monats und ein Garant für ein, zwei Stunden spielerisches Vergnügen. Der Hafenmeister wurde zu den Preisen von 21, 28, 33, 39, 35 und 30 Pesos ersteigert. Viel zu hoch? Aaron bekam ihn einmal und wurde Sieger, Andrea bekam ihn zweimal und wurde ganz knapp Zweiter. Der Verlauf beim Würfeln nahm sie so sehr mit, daß sie zwischendurch ausrief: “Ich bin in Schweiß gebadet!”
Moritz ersteigerte den Hafenmeister gleich dreimal, wurde aber nicht Dritter. Doch mit ein klein wenig mehr Glück hätte er sogar gewinnen können. Die enormen Preise für den Hafenmeister sind also noch lange kein Irrsinn.
Mir waren die Preise zu hoch und die Aktien zu sehr diversifiziert, deswegen versuchte ich in jeder Runde mein Glück mit der Rolle des Piraten. Zweimal hatte ich Glück (Moritz, vergiß nicht: Du hast die Wette verloren!) und konnte hohe Ladegebühren einstreichen. Leider mußte ich einmal den Raibach mit dem Co-Piraten Aaron teilen.
Wertung: Alle blieben bei den alten guten Bewertungen, Hans vergab eine 7.
2. The Testimony of Jacob Hollow
Ein ziemlich amerikanisches Horror-Szenerie-Spiel. Statt zu würfeln zieht jeder Karten mit Aufgaben wie: “Kämpfe mit dem Monster Xy. Wenn du gewinnst (= bessere Karten ziehst), bekommst Du einen oder zwei Siegpunkte, wenn Du unterliegst, verlierst Du ein oder zwei Leben.” Ich war Startspieler und nachdem ich alle meine Pflichtzüge getan, d.h. die Zufalls-Karten der ersten Runde gezogen und ausgeführt hatte, war ich die Hälfte meiner Leben und 25 % meiner Kampfstärke losgeworden. Klar, daß so ein Spiel von mir nicht viele Punkte erwarten kann.
Trotzdem standen wir mit Schmunzeln und Scherzen das ganze Krampfspiel noch ca. eine Stunde durch bis sogar unser Moritz mit dem Vorschlag kam, das Spiel abzubrechen. Eine neue Verifizierung von Moritz’ großem Satz:
“Winning is simply a mean to set an end to an otherwise endless process.”
Was kann das arme Spiel dazu, daß nach einer Stunde noch keiner gewonnen hatte?
Wertung: Aaron: 2, Andrea: 3, Hans: 4, Moritz: 3; Walter: 1
Moritz schreibt (vielleicht) eine Rezension.
3. Sicilianus
Eine hübsches kleines Kartenspiel mit den Elementen Glück, Taktik, Geduld, Kampf, Trittbrettfahrerei, Geldeinsatz und Ladeninhabern.
Alte und neue Wertungen: Aaron: 5, Andrea: 5, Hans: 4, Moritz: 7, Walter: 6

27.04.2005: Das Zepter von Zavandor

1. Das Zepter von Zavandor
Viele Stunden Outpost-Erfahrung am Spieltisch + eine Stunde Spielstudien anhand verschiedener Internet-Beiträge + eine Stunde fast störungsfreier Vortrag von Peter reichte noch nicht aus, das Regelwerk vollständig zu erklären. Erst als Loredana unterbrach: “ich würde vorschlagen, wir beginnen jetzt” gingen wir in die Phase “Learning by Doing” über.
Das Spiel hat tausend kleine Schräubchen, an denen jeder drehen kann. In diesem Sinne ein echtes Moritz-Spiel. Nur leider ist (am Anfang) nicht zu erkennen, was mit jeder einzelnen Schraube (für das Gesamtergebnis) bewirkt wird.
Jeder muß versuchen, seine vielfältigen Einschränkungen:
– beim Handlimit von Karten
– beim Platzlimit für aktive Edelsteine
– beim Rabatt für Marktaktivitäten
– beim Recht zum Kauf höherwertiger Güter
– und natürlich bei geringem Haushaltsvolumen aber verlockenden hohen Angeboten auf dem Markt
im optimalen Timing zu erweitern. Peter konnte diese Herausforderung mit gewohnter Sicherheit meistern, aber mit ebenso gewohnter Sparsamkeit gab er weder vorher noch nachher etwas von seinem Wissen preis. Außer einem Statement in dem Sinne, man müsse alles zur richtigen Zeit tun. Vielleicht weiß er es wirklich noch nicht besser.
Wir waren alle ganz flott, kein Hans und kein Günther waren dabei, trotzdem waren längere Auszeiten bei den Denkprozessen der jeweils anderen nicht zu vermeiden. Nach drei Stunden und ein bißchen Hudeln waren wir aber durch und die Riedlbergers konnten mit Gold- und Silbermedaille zur U-Bahn abdampfen.
Zweifellos ist “Das Zepter” gegenüber von “Outpost” eine deutliche Verbesserung. Es gibt mehr und unterschiedliche Wege zum Sieg. Vor allem geht das Spiel nicht so schnell über in den Kampf der beiden Führenden um den Sieg, wobei alle anderen zu gelangweilten Zuschauern verdammt sind. (Es sei denn, sie finden den Kampf der Letzten gegen die rote Laterne auch noch spannend.) Bis weit über die Mittelphase hinaus kann beim “Zepter” noch das gesamte Feld aufgemischt werden.
Wer Komplexität liebt, wer aufwendiges Spielmaterial schätzt und sich eine besondere Ader für Märchenstimmung erhalten hat, sollte mit dem “Zepter” glücklich werden können. Wer etwas weniger Komplexität sucht, wer das ständige Jonglieren-Müssen mit vielen kleinen Zahlen nicht für ein besonders aktuelles Bildungsangebot ansieht, wer in den vier gemeinsamen Stunden unter Freunden etwas mehr Spielaktivitäten entfalten möchte, der wird mit dem “Zepter” nicht seinen letzten Willen erfüllt sehen.
Aaron und Ich haben am Ende vermißt, daß unter den vielen Schrauben der Spielmechanismen keine einzige dabei war, mit der man den Konkurrenten den Wasserhahn abdrehen konnte.
Wertung: Aaron: 6, Loredana: 7, Peter: 9. Walter: 6
Wenn Peter seine 9-Punkte-Euphorie nicht in eine Rezension einfließen läßt und wenn Moritz nicht bei diesem echten, geilen “Moritz-Spiel” in die Bresche springt, geht “Das Zepter von Zavandor” ohne WPG-Spielbericht in die Geschichten ein.

20.04.2005: Alles im Eimer, Louis XIV, Bluff

1. Alles im Eimer
Ein gelungenes Stichspiel zum Absacken. Wer einen Stich verliert, muß einen Eimer mit der Stichfarbe aus seinem Eimer-Stapel entfernen. Bei Pech, fallen dann gleich ein paar mehr Eimer um. Um zu gewinnen, muß man muß seinen Stapel möglichst gut zusammengesetzt haben und dann natürlich auch gute Karten nachziehen. Kurz und schmerzlos. Wahrscheinlich sind tatsächlich noch ein paar taktische Elemente darin enthalten. Ich will mal nachdenken. Hallo Andrea, Günther,Moritz: könnt Ihr mir dabei helfen?
Wertung: Andrea: 6, Günther: 7, Moritz: 7. Walter: 7
Walter schreibt die Rezension.
2. Louis XIV
Kybernetischer Spielaufbau mit einer Szenerie aus der Zeit von Ludwig XIV. Die Spieler versuchen in 4 Wertungsrunden jeweils Dominanzen bzw. Beteiligungen an Wertungsfeldern zu erringen. Der Startspieler sollte sich mehr um Beteiligungen kümmern, der letzte kann auch über relative Mehrheiten sein Glück versuchen bzw. die anderen aushebeln.
Alle sehr sauber, alles sehr stimmig. Moritz’ Spiel-Vorlieben wurden zum hohen Maße getroffen. Für mich waren es zwei positive spielerische Stunden, doch ist der Spielablauf insgesamt etwas zu undurchsichtig und zu zäh.
Wertung: Andrea: 8, Günther: 8, Moritz: 9. Walter: 6
Moritz schreibt die Rezension.
3. Bluff
Der gewohnte Absacker. Moritz und Günther wollten noch was Neues aufreißen, Andrea und ich wollten jetzt nur noch geistig ausspannen und frisch, fromm, fröhlich den Abend beschließen. Wir konnten uns – zum Nutzen aller – durchsetzen.

13.04.2005: Geschenkt … ist noch zu teuer, Manila, Sword & Skull

By Walter
Nach 4 Wochen Enthaltsamkeit waren die Moritzens auch mal wieder dabei.
1. Geschenkt … ist noch zu teuer
Wir nutzen es zum Warming-Up; bei passender Spieler-Einstellung eignet es sich ebenfalls zum Absacken. Im Gegensatz zum ersten Abend haben wir uns diesmal gut amüsiert und viel gelacht. Durchaus im Sinne der Spiel-Regeln.
Wertung: Aaron: 4, Andrea: 5, Günther: 6, Moritz: 5. Walter: 6
Aaron schreibt immer noch die Rezension.
2. Manila
Das beim letzten Mal schon äußerst positiv aufgefallene Manila hat auch unter den Moritzens seine Anhänger gefunden. Der Hafenmeister wurde grundsätzlich nicht unter 20 Pesos hergegeben, sein Maximum erreichte er mit 33 Pesos. Das Maximum bot Aaron in der letzten Runde und wurde Gesamtsieger; ich ersteigerte den Hafenmeister am häufigsten und wurde Vorletzter, Moritz ersteigerte ihn überhaupt nicht und wurde Letzter. Es kommt nicht nur darauf an, diese Rolle zu ersteigern, man muß auch konsequent dafür sorgen, daß man dann als einziger davon richtig profitiert.
Wertung: Aaron, Günter und Walter blieben bei ihren 8 Punkten, Andrea vergab ebenfalls 8, nur Moritz war mit seinem Abschneiden nicht zufrieden: 6 Punkte.
3. Sword & Skull
Nach zwei gelungenen Spielen konnte nichts mehr schiefgehen. Moritz legte mit Sword & Skull ein Würfelspiel auf den Tisch, in dem die Spieler nach Art von Monopoly sich gegenseitig Goldstücke abnehmen dürfen. Allerdings kann man keine Häuser oder Hotels bauen, die Preise bleiben dementsprechend sehr niedrig, und das Spiel zieht sich in die Länge. Die “Schloßallee” oder entsprechendes Besitztum geht bei schlechten Wurf auch wieder flöten, dafür darf man mit Monstern und Enemies kämpfen. Also ein echtes Familienspiel Eggertscher Prägung.
Wertung: Aaron: 4, Andrea: 5, Günther: 4, Moritz: 5. Walter: Stimm-Enthaltung.

06.04.2005: Geschenkt ist noch zu teuer, Der Untergang v. Pompeji, San Ta Si, Amazonas, Bluff

Ein Vierer-Abend bei Peter, um den Backlog an 4-Spiel-Rezensionen aufzuarbeiten.

Geschenkt ist noch zu teuer (Amigo)
Schnelles Kartenspiel mit leider recht wenig Pfiff. Aaron schreibt die Rezension.

Der Untergang v. Pompeji (Amigo)
Recht gelungenes Familienspiel aber kein Spiel für Spieler. Die Aufbaurunden sind kurzweilig und taktisch, die Lavarunden eher langsam und zu glücksbetont. Peter schreibt die Rezension.

San Ta Si (Zoch)
Ein 2-Personenspiel mit tollem Material und Grübelpotenzial. Wir haben es zu viert in zwei Teams gespielt, ging recht gut. Selbst Peter mit seinre 3D-Vorstellungsschwäche fand Gefallen und wird jetzt von Loredana noch in weiteren 2er-Runden gequält. Rezension: Peter.

Amazonas (Kosmos)
Unserer Meinung nach eines der schwächsten Kosmos-Spiele. Material- und Wegeoptimierung, die an Zug um Zug erinnert aber m it übermächtigen Ereigniskarten und dadurch unkalkulierbar. Rezension: Peter.

Bluff (F.X.Schmid)
Der übliche Absacker.