1. Das Zepter von Zavandor
Viele Stunden Outpost-Erfahrung am Spieltisch + eine Stunde Spielstudien anhand verschiedener Internet-Beiträge + eine Stunde fast störungsfreier Vortrag von Peter reichte noch nicht aus, das Regelwerk vollständig zu erklären. Erst als Loredana unterbrach: “ich würde vorschlagen, wir beginnen jetzt” gingen wir in die Phase “Learning by Doing” über.
Das Spiel hat tausend kleine Schräubchen, an denen jeder drehen kann. In diesem Sinne ein echtes Moritz-Spiel. Nur leider ist (am Anfang) nicht zu erkennen, was mit jeder einzelnen Schraube (für das Gesamtergebnis) bewirkt wird.
Jeder muß versuchen, seine vielfältigen Einschränkungen:
– beim Handlimit von Karten
– beim Platzlimit für aktive Edelsteine
– beim Rabatt für Marktaktivitäten
– beim Recht zum Kauf höherwertiger Güter
– und natürlich bei geringem Haushaltsvolumen aber verlockenden hohen Angeboten auf dem Markt
im optimalen Timing zu erweitern. Peter konnte diese Herausforderung mit gewohnter Sicherheit meistern, aber mit ebenso gewohnter Sparsamkeit gab er weder vorher noch nachher etwas von seinem Wissen preis. Außer einem Statement in dem Sinne, man müsse alles zur richtigen Zeit tun. Vielleicht weiß er es wirklich noch nicht besser.
Wir waren alle ganz flott, kein Hans und kein Günther waren dabei, trotzdem waren längere Auszeiten bei den Denkprozessen der jeweils anderen nicht zu vermeiden. Nach drei Stunden und ein bißchen Hudeln waren wir aber durch und die Riedlbergers konnten mit Gold- und Silbermedaille zur U-Bahn abdampfen.
Zweifellos ist “Das Zepter” gegenüber von “Outpost” eine deutliche Verbesserung. Es gibt mehr und unterschiedliche Wege zum Sieg. Vor allem geht das Spiel nicht so schnell über in den Kampf der beiden Führenden um den Sieg, wobei alle anderen zu gelangweilten Zuschauern verdammt sind. (Es sei denn, sie finden den Kampf der Letzten gegen die rote Laterne auch noch spannend.) Bis weit über die Mittelphase hinaus kann beim “Zepter” noch das gesamte Feld aufgemischt werden.
Wer Komplexität liebt, wer aufwendiges Spielmaterial schätzt und sich eine besondere Ader für Märchenstimmung erhalten hat, sollte mit dem “Zepter” glücklich werden können. Wer etwas weniger Komplexität sucht, wer das ständige Jonglieren-Müssen mit vielen kleinen Zahlen nicht für ein besonders aktuelles Bildungsangebot ansieht, wer in den vier gemeinsamen Stunden unter Freunden etwas mehr Spielaktivitäten entfalten möchte, der wird mit dem “Zepter” nicht seinen letzten Willen erfüllt sehen.
Aaron und Ich haben am Ende vermißt, daß unter den vielen Schrauben der Spielmechanismen keine einzige dabei war, mit der man den Konkurrenten den Wasserhahn abdrehen konnte.
Wertung: Aaron: 6, Loredana: 7, Peter: 9. Walter: 6
Wenn Peter seine 9-Punkte-Euphorie nicht in eine Rezension einfließen läßt und wenn Moritz nicht bei diesem echten, geilen “Moritz-Spiel” in die Bresche springt, geht “Das Zepter von Zavandor” ohne WPG-Spielbericht in die Geschichten ein.
20.04.2005: Alles im Eimer, Louis XIV, Bluff
1. Alles im Eimer
Ein gelungenes Stichspiel zum Absacken. Wer einen Stich verliert, muß einen Eimer mit der Stichfarbe aus seinem Eimer-Stapel entfernen. Bei Pech, fallen dann gleich ein paar mehr Eimer um. Um zu gewinnen, muß man muß seinen Stapel möglichst gut zusammengesetzt haben und dann natürlich auch gute Karten nachziehen. Kurz und schmerzlos. Wahrscheinlich sind tatsächlich noch ein paar taktische Elemente darin enthalten. Ich will mal nachdenken. Hallo Andrea, Günther,Moritz: könnt Ihr mir dabei helfen?
Wertung: Andrea: 6, Günther: 7, Moritz: 7. Walter: 7
Walter schreibt die Rezension.
2. Louis XIV
Kybernetischer Spielaufbau mit einer Szenerie aus der Zeit von Ludwig XIV. Die Spieler versuchen in 4 Wertungsrunden jeweils Dominanzen bzw. Beteiligungen an Wertungsfeldern zu erringen. Der Startspieler sollte sich mehr um Beteiligungen kümmern, der letzte kann auch über relative Mehrheiten sein Glück versuchen bzw. die anderen aushebeln.
Alle sehr sauber, alles sehr stimmig. Moritz’ Spiel-Vorlieben wurden zum hohen Maße getroffen. Für mich waren es zwei positive spielerische Stunden, doch ist der Spielablauf insgesamt etwas zu undurchsichtig und zu zäh.
Wertung: Andrea: 8, Günther: 8, Moritz: 9. Walter: 6
Moritz schreibt die Rezension.
3. Bluff
Der gewohnte Absacker. Moritz und Günther wollten noch was Neues aufreißen, Andrea und ich wollten jetzt nur noch geistig ausspannen und frisch, fromm, fröhlich den Abend beschließen. Wir konnten uns – zum Nutzen aller – durchsetzen.
13.04.2005: Geschenkt ist noch zu teuer, Manila, Sword & Skull
By Walter
Nach 4 Wochen Enthaltsamkeit waren die Moritzens auch mal wieder dabei.
1. Geschenkt
ist noch zu teuer
Wir nutzen es zum Warming-Up; bei passender Spieler-Einstellung eignet es sich ebenfalls zum Absacken. Im Gegensatz zum ersten Abend haben wir uns diesmal gut amüsiert und viel gelacht. Durchaus im Sinne der Spiel-Regeln.
Wertung: Aaron: 4, Andrea: 5, Günther: 6, Moritz: 5. Walter: 6
Aaron schreibt immer noch die Rezension.
2. Manila
Das beim letzten Mal schon äußerst positiv aufgefallene Manila hat auch unter den Moritzens seine Anhänger gefunden. Der Hafenmeister wurde grundsätzlich nicht unter 20 Pesos hergegeben, sein Maximum erreichte er mit 33 Pesos. Das Maximum bot Aaron in der letzten Runde und wurde Gesamtsieger; ich ersteigerte den Hafenmeister am häufigsten und wurde Vorletzter, Moritz ersteigerte ihn überhaupt nicht und wurde Letzter. Es kommt nicht nur darauf an, diese Rolle zu ersteigern, man muß auch konsequent dafür sorgen, daß man dann als einziger davon richtig profitiert.
Wertung: Aaron, Günter und Walter blieben bei ihren 8 Punkten, Andrea vergab ebenfalls 8, nur Moritz war mit seinem Abschneiden nicht zufrieden: 6 Punkte.
3. Sword & Skull
Nach zwei gelungenen Spielen konnte nichts mehr schiefgehen. Moritz legte mit Sword & Skull ein Würfelspiel auf den Tisch, in dem die Spieler nach Art von Monopoly sich gegenseitig Goldstücke abnehmen dürfen. Allerdings kann man keine Häuser oder Hotels bauen, die Preise bleiben dementsprechend sehr niedrig, und das Spiel zieht sich in die Länge. Die “Schloßallee” oder entsprechendes Besitztum geht bei schlechten Wurf auch wieder flöten, dafür darf man mit Monstern und Enemies kämpfen. Also ein echtes Familienspiel Eggertscher Prägung.
Wertung: Aaron: 4, Andrea: 5, Günther: 4, Moritz: 5. Walter: Stimm-Enthaltung.
06.04.2005: Geschenkt ist noch zu teuer, Der Untergang v. Pompeji, San Ta Si, Amazonas, Bluff
Ein Vierer-Abend bei Peter, um den Backlog an 4-Spiel-Rezensionen aufzuarbeiten.
Geschenkt ist noch zu teuer (Amigo)
Schnelles Kartenspiel mit leider recht wenig Pfiff. Aaron schreibt die Rezension.
Der Untergang v. Pompeji (Amigo)
Recht gelungenes Familienspiel aber kein Spiel für Spieler. Die Aufbaurunden sind kurzweilig und taktisch, die Lavarunden eher langsam und zu glücksbetont. Peter schreibt die Rezension.
San Ta Si (Zoch)
Ein 2-Personenspiel mit tollem Material und Grübelpotenzial. Wir haben es zu viert in zwei Teams gespielt, ging recht gut. Selbst Peter mit seinre 3D-Vorstellungsschwäche fand Gefallen und wird jetzt von Loredana noch in weiteren 2er-Runden gequält. Rezension: Peter.
Amazonas (Kosmos)
Unserer Meinung nach eines der schwächsten Kosmos-Spiele. Material- und Wegeoptimierung, die an Zug um Zug erinnert aber m it übermächtigen Ereigniskarten und dadurch unkalkulierbar. Rezension: Peter.
Bluff (F.X.Schmid)
Der übliche Absacker.
30.03.2005: Manila, Der Turmbau zu Babel, San Ta Si
1. Manila
Versteigern, handeln, protegieren, gute Tips auf Wettrennen abgeben, zuverlässig würfeln oder wenigstens die Manipulationsmöglichkeiten dazu ausnützen in einer sehr gelungenen Kombination mit hohem spielerischen Ertrag.
Bewertungen: Aaron: 7, Günther: 7, Walter: 8
2. Der Turmbau zu Babel
Anteile erwerben, sich dabei helfen lassen, dem jeweiligen Startspieler Danaergeschenke anbieten und dabei mitkassieren, an den richtigen Stellen zur richtigen Zeit die Mehrheiten bekommen: das alles noch flüssig und originell.
Bewertungen: Aaron: 6, Günther: 7, Walter: 6
3. San Ta Si
Nicht richtig gespielt, nur angeschaut und gerätselt, wie Peter seine Loredana damit in die Röhren schauen lassen wird. Als 2-Personen-Denker-Knobel-Spiel mit Bauklötzchen-Manier wird es ihnen sicher Freude machen.
Bewertungen: Noch keine Wertungen.
4. Louis XIV
Gar nicht mehr gespielt, Günther lies uns nur das Material ansehen. Um die Fülle an Kombinationsmöglichkeiten (Moritz, wenn es auch keine Orcs hat, wird es Dir doch gefallen!) noch aufzunehmen, war ich schon zu müde.
Bewertungen: Noch keine Wertungen.
16.03.2005: Reprise
Zwei “alte” Bekannte sollten noch mal ihre Qualitäten beweisen können:
1. Reef Encounter
Das erste (und letzte) Mal vor 4 Monaten gespielt und gleich sehr gut befunden. Wie kommt es in der Wiederholung an? Nach wie vor: ausgezeichnet.
Natürlich hatten wir alles vergessen und brauchten wieder knapp 1 Stunde für die Spielregeln und natürlich war es wieder kompliziert, die Abbildung von Kärtchen, Pöppel und Klötzchen auf Krabben und Korallen und Polypen etc. nachzuvollziehen. Dann aber konnte Reef Encounter wieder voll überzeugen. Alle Spielmechanismen funktionieren. Es gibt konstruktive Sammel- und Aufbauphasen, ein bißchen Dazwischenfunken für die Konfliktfreudigen und eine Menge Wege für gute Ergebnisse. Bastian konnte sich unbemerkt im Windschatten meiner hoch gepuschten weißen eine Dominanz in den gelben Korallen erarbeiten und damit den Sieg erringen.
Am Ende wußte jeder wieder, wie er es das nächste Mal besser spielen würde. Und das spricht doch für ein ausgezeichnetes Design!
Bewertungen: alle bleiben bei ihren 8 Punkte, Basti vergab auch 8 Punkte.
2. Oltre Mare
Auch dieses Spiel wurde bei der ersten Begegnung vor 4 Monaten schon sehr geschätzt: Karten-Tausch- und Ablegespiel. Es geht nicht darum, seine Karten mißgönnerlich für sich zu behalten, sondern frisch, fromm fröhlich drauflos einzuhandeln und ggf. zu vertauschen.
Günthers Gewinner-Geheimnis: Keine Angst vor negativen Piratenkarten. Der Umsatz macht’s. Die negativen Karten zählen jeweils bloß einen Minus-Punkt, eine gute Karte bringt dagegen in der Regel 3-4 Plus-Punkte. Da darf man schon mal ein Verhältnis von 2:1 für Schlecht:Gut in Kauf nehmen.
Bewertungen: alle bleiben bei ihren guten Benotung von früher, Aaron und Basti gaben auch noch mal jeweils 8 Punkte dazu.
07.03.2005: Bei Hans im Glück (in English)
Der Turmbau zu Babel
We played the nearly finished version yesterday (March 7, 2005)at “Hans im Glück”:
This is is an incredibly solid offering bei Reiner Knizia, with all the good and bad things that come with it. It certainly is a flawless and elegant design, with an interesting mechanic at it's core (completing wonders by collecting cards offered by other players) and the game play is fast and keeps your interest. But one should also note that this is yet another “majority-in-an-area/VP track” game. Perhaps we have become a bit jaded- 5 years ago this would have been considered an exceptional design, but one slightly wonders if something apart from this basic game idea wouldn't be something that could be explored by the highly talented Knizia in the future. At least one would hope so.
Still, another winning entry for the high-quality line of games that “Hans-im-Glück” produces.
Edel, Stein & Reich
Unusually random and light fare from Alea, plays more like a family game than a real challenge for geeks. The basic mechanics are perhaps more fully realized in other games, and the draw of event cards introduces a high luck element that can either lead to incredible gains or totally useless cards. The trading phase is the most interesting aspect of the game (when two players have played the same action, they have to negotiate who is actually going to do it). Not a bad game at all, but not a GREAT one, as one has come to expect of Alea.
Raja
A wonderful offering of Kramer and Kiesling, that has many things going for it. The rules are logical and concise, and the use of the different characters and the order of victory point scoring is handled very cleverly. The visual design is simply stunning, rarely has their been a game of equally flawless designwork. And it is an interesting game full of nail-biting decisions, with even an element of travel planning thrown in for good measure. Beneath it all it is another German abstract majority-in-an-area scoring game, but it rarely gets better than this.
02.03.2005: Australia, Kogge
Zuerst wurden die Sieger des ersten WPG-Sankt Petersburg-Puzzle ermittelt. Günther hatte extra einen speziellen StP-Zufallsgenerator geschaffen, um neben der technisch besten Lösung auch noch eine weitere Einsendung per Los bestimmen zu können. Die Sieger wird Aaron heute oder morgen präsentieren.
1. Australia
Die Spieler verteilen per Flugzeug ihre Pöppel im Lande und hoffen, daß sie immer gerade richtig kommen, um die Bedingungen zum Abkassieren zu erfüllen. Einfache Regeln, hübsches Material, ein bißchen Übersicht, ein bißchen Abwarten und ein bißchen stillschweigende Kooperation. Gesamteindruck: gelungen.
Bewertungen: alle 7 Punkte.
Aaron wird für GI eine Rezension schreiben.
2. Kogge
Handelsspiel mit ständig neuen, von den Mitspielern beeinflußbaren Situationen auf dem Warenmarkt und auf Transportsektor. Peter wollte nur mal verifizieren lassen, ob sich der schlechte Eindruck vom Vortag auch in einer Runde von gesegneten Verlierern wiederholen würde. War nicht so. Das Spiel funktioniert, es hat eine Menge sehr ausgereifter Spielmechanismen. Man darf bloß nicht versuchen, die intensive Dynamik völlig in den Griff bekommen zu wollen. Aus dem Bauch heraus handeln und spielerisch auf seine Chance warten, eine solche Einstellung wird dem Spielcharakter am besten gerecht.
Bewertungen: Aaron: 5, Günther: 5, Peter: 7, Walter: 6.
Eigentlich könnte Peter die Stimmungen beider Abende am besten vergleichen.
25.2.2005 (Spuiratzn): Coloretto – Amazonas, Australia, Viking Fury
Coloretto: Amazonas
The main question that arises after playing this boring and totally luck-of-the card-draw driven game is: Why did they bother? “Coloretto” is a wonderful light, quick and anything-but-dumb game, so if you want to profit from it's name, why invent a game that a) has nothing to do with coloretto except vague similarities in card scoring b) is reminiscent of the most basic rummy-like card games one remembers from your misspent youth? Players draw cards and put them in collecting rows, if you don't have anything that furthers your collection you play a card in an opponent so he loses cards. That's about all the strategy involved in this game. The cards are nice though, and kids up to 10 might like this game because you have to look for cute animals.
Australia
This game does to Australia what “Africa” did for Africa. Which means – nothing at all, at least regarding the slapped on theme. This is a quite cerebral exercise of area enclosure and scoring, certainly not without it's charm, but with little to none theme flavour. The system is very elegant and unfussy and the game is quickly under way, but the more geeky the players are the slower the pace. Choosing your actions carefully is the main brain teaser in this game, and there are many scores to calculate and decisions to make before you do the “perfect” turn. But undeniably this is a game that works well and for that it can't be really faulted.
Viking Fury
Super new game by the legendary Ragnar Brothers. Epic in scope with astonishingly short playing time, this game recreates the life of the Vikings in a strangely entertaining way. Many interesting game mechanics (finding the best possible move with limited actions is a lot of fun), the only aspect of the game which might turn off some is the immense power of some rune cards. Our solution is to simply leave away some of the more harmful cards, which is easily done.
19.02.2005: Australia, Popeln
1. Australia
Das neue Ravensburger-Spiel. Phantastisch schnell erklärt. Spannendes Spiel um Positionen und Mehrheiten mit stetig steigender Spannung bis zum Ende.
Bewertungen: Basti: 8, Michi: 8, Aaron: 7
2. Popeln
Noch ein Versuch in anderer Gruppe. Kam wieder nicht an. Zu viel Glück. Abbruch nach 2/3 der Popel.
Bewertungen: Basti: 2, Michi: 3 (wegen der Grafik ein Extrapunkt), Aaron: 2