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13.09.2018: Reprisen mit Variationen

Spielbericht vom 26.8.2018

Anwesend: Aaron, Günther, Horst und Walter

1. “Corners”

Eine Neuentwicklung von Aaron, zu der ihm am Tage vorher die Idee gekommen war, und für die er blitzschnell das Material zusammengebastelt hatte.

Auf Wunsch des Autors hier noch keine Informationen über die Mechanismen.

Günther: Es funktioniert noch nicht.

Walter: Für das simple Spielchen haben wir zu lange überlegen müssen – auch um die Kombinationsgesetze zu erkennen und einzuhalten. Die ganze Herausforderung / Interaktion ist ein miesnickeliges Vermurksen von Siegpunktpfründen für die Mitspieler.

Horst: Es muss halt noch modifiziert werden.

Keine WPG-Wertung für ein Spiel in der Entstehungsphase.

2. “Modern Art”

„Modern Art“ : mit Staffelei, Preistableau und Geld hinter dem Sichtschirm

Eine Neuauflage des alten, schönen, 8-Punkte Knizia-Gesellschaftsspiels im Mini-Format. Die Kartenschachtel umfasst nur noch einen Bruchteil eines normalen Brettspiels, und enthält dabei sogar noch eine hübsche, hölzerne Staffelei, auf der wir unsere Bilder zu Markte tragen.

Alles wie gehabt. Die große Begeisterung von anno dazumal ist diesmal allerdings etwas gedämpfter ausgefallen. Als wir im Jahre 2007 das Ur-Spiel, 15 Jahre nach seinem Erscheinen, mal wieder am Westpark ausliegen hatten, hielt sich Birgit schon mit ihrer Bewertung zurück: „Keine Note! Diese Art von Spielen liegt mir nicht und ich will den WPG-Durchschnitt nicht vermasseln.“ Heute hielten sich alte Westpark-Hasen nicht zurück, sondern reduzierten teilweise drastisch ihre guten Noten von damals. Vielleicht lag es diesmal auch an uns, weil einige Spieler blitzschnell schon minimalistische Ausstellungen organisierten, während die anderen ihre Schätze noch unbesehen im Keller liegen hatten und nur ein nachsehendes Staunen an den Tag legen konnten.

WPG-Wertung: Aaron: 8 (bleibt), Günther: 7 (bleibt), Horst: 5 (so wie ich ein Faible für Würfelspiele habe, habe ich eine Aversion gegen Versteigerungen), Walter: 6 (von vorher 8; bei unseren aktuellen Hochsommertemperaturen ist das Berechnen des optimalen Einsatzes und als Aktion das alleinige Feilschen darum etwas zu wenig der Spielfreude).

3. “Codenames Duett”

Wie „Codenames“ (siehe Report vom 20.05.2016) nur im Duett: zwei Spieler (Teams) beraten sich gemeinsam, wie sie mehrere der ausliegenden Worte gemeinsam umschreiben oder ertippen sollen. Die Beratung mildert den Brass, den man ggf. gegen zu eigenwillige Umschreibungen eigenwilliger Geister entwickeln kann, und das gemeinsame Tippen ist geistreiche Kommunikation. Auch für Geburtstagsparties von Spielerfamilien geeignet.

WPG-Wertung: Aaron: 8 (falls er dabei bleibt), Günther: 7 (falls er dabei bleibt) , Horst: 7 (für das erste kooperative Spiel, das am Westpark funktioniert), Walter: 7 (bei bisher 5 Punkten für „Codenames“ ohne Duett).

Spielbericht vom 5.9.2018

Anwesend: Aaron, Moritz und Walter

1. “Terraforming Mars – Expansion Prelude”

Die Expansion „Prelude“ soll das Vorspiel beschleunigen: jeder bekommt gleich zu Beginn kostenlos 2 Karten, mit denen er seinen Laden leicht aufpäppeln kann: mehr Einnahmen oder gleich eine funktionierende Produktion von Eisen, Titan, Energie oder Wärme. Dieses beschleunigte Einschwingen macht das Spiel aber nicht unbedingt schneller. Wir haben mit mehr Moos in der Hand damit zugleich auch eine größere Auswahl, mehr Aktionen, und (noch) mehr Optimierung. Unter drei Stunden Spielzeit kamen wir auch diesmal nicht davon.

Die Karten für die „Venus“-Expansion waren ebenfalls dabei. Anstelle von 150 Karten haben wir jetzt 200 oder wer weiß wieviele zur Verfügung, um unsere Maschinerie für Geld, Rohstoffe, Aktionen, Stadt-Land-Fluß auf Mars oder Venus und Siegpunkte in Gang zu setzen. Es ist alles ein bisschen aus den Fugen geraten, vor allem auch die Balance innerhalb der Symbole. Walter hatte sich bereits in der zweiten Runde hoffnungsvoll die „Tektonische Energiegewinnung“ reserviert, musste dann allerdings 6 Runden Karten-Drafting über sich ergehen lassen, bis er das zweite Wissenschaftssymbol als Voraussetzung erhielt, diese Energiegewinnung mit all ihren Vorteilen auch zu aktivieren. Aaron und Walter hofften Runde um Runde auf das achte Symbol für die Meister-Prämie, doch es blieb aus. Ob dieses frustrierende Warten jetzt eine zufällige, einmalige Situation darstellt, kann man bezweifeln; eher hat es Methode. Mit jeder Erweiterung der Kartenanzahl umso mehr.

Interaktion und Konkurrenz sind klein geschrieben. Das haben wir schon von Anfang an bemängelt. Ob ich jetzt eine Stadt baue und statt Eisen dafür Titan bekomme, das macht den Bock auch nicht fett. Jeder wurschtelt an seiner eigenen Mars-Venus-Besiedelung und schaut dabei kaum über den Tellerrand. Soll man den Mitspieler kontrollieren, ob er seine Karten immer richtig bezahlt und bei seinen Aktionen die geforderten Randbedingungen immer richtig einhält? Natürlich könnte ich auch regelmäßig die eigenen Erbsen und die der Mitspieler zählen. Es spricht Bände für den Charakter von TM, dass selbst Moritz auf ein Gewinnen der Übersicht über Aktionen und Besitzstand der Mitspieler verzichtete. Bei den Bonus-Prämien, die er für den jeweils ersten und zweiten Monopolisten zweier Kategorien freischaufelte, kassierte am Ende zweimal Aaron die große und Moritz nur die kleine Prämie. Falsch gezählt, oder gar nicht gezählt oder nicht einmal Lust gehabt, sich über das Zählen Gedanken zu machen! Sonst hätten wir trotz des beschleunigten Einschwingens vielleicht sogar 4 Stunden in der friedlichen Dreierrunde dahinklotzen müssen.

WPG-Wertung: Aaron: 5 (wegen der Verwässerung des Kartendecks wird meine Bewertung von Expansion zu Expansion schlechter), Moritz: 9 (bleibt; Thematik und Mechanismen passen vorzüglich zueinander), Walter: 7 (bleibt, es ist halt ein gigantisches, konstruktives Kartengewurrl mit Solospiel-Charakter).

2. “Circles”

Aarons Neuerfindung, die letzte Woche noch den Arbeitsnamen „Corners“ besaß, kam zum zweiten Mal auf den Tisch. Total überarbeitet. Und siehe da: Alles funktioniert. Am allzu deutlichen Startspieler-Vorteil muss noch etwas gedreht werden (ganz simpel: Wechsel des Startspielers nach jeder Runde), und auch ein besonderer Piff durch eine zusätzliche Wertungskategorie könnte noch eingebaut werden, ansonsten liegt ein neues, einfaches, leicht zu spielendes, schwer zu gewinnendes, abstraktes Anlegespiel mit jeder Menge Interaktion vor.

Auch wenn abstrakte Spiele nicht zu Moritz’ Vorlieben gehören, war er von „Circles“ angetan und sprach ein Lob der Überraschung für Aarons Erfindung aus. (Die Überraschung war natürlich nicht Aarons Idee als solche, sondern die Geschwindigkeit, mit der er sie umgesetzt hatte.)

Keine WPG-Wertung für ein Spiel in der Entstehungsphase.