Christof Tisch hat uns mal wieder beehrt und außer guter Laune und Spielkompetenz auch ein paar Spiele mitgebracht.
1. “Scout”
2022 in der engen Auswahl zum „Spiel des Jahres“ lag es im gleichen Jahr auch schon auf dem Spieltisch am Westpark (siehe Spielbericht vom 15.6.22).
Ein hübsches Kartenablegespiel. Die Karten haben ähnliche Wertigkeit wie beim Poker. Reihum muss man immer etwas Höheres ablegen als der Vordermann, dabei darf man beliebig viele Karten aus der Hand abgeben. Punkte bekommt man, wenn man eine höhere Kartenkombination ablegen kann und wenn der Hintermann keine höhere Kombination ablegen kann oder will.
Nach einer gewissen Spielpraxis erkennt man auch die Feinheiten für gutes Spiel. Gedächtnis ist immer von Vorteil und Kartenpflege ist gefragt. Phantasie, in welcher Reihenfolge man seine Kartenhand abspielen könnte und wie man sie durch freiwilliges oder erzwungenes Aufnehmen gezielter Karten verbessern kann, ist für den Sieg unerlässlich.
WPG-Wertung: Aaron und Günther bleiben bei ihren 8 Punkten, Walter hebt 6 auf 7 (auch wenn es nicht so viel Freiheiten bietet wie „AbluXXen“ und auch nicht so lustig ist, spannend ist es allemal), Moritz hat sich nicht geäußert, aber seine damaligen 5 Punkte sind nur aus einer schlechten Laune heraus verständlich; Christof ist mit 9 (NEUN) Punkten dabei.
2. “Die Wölfe”
Thematisch stimmig führen wir Wolfsrudel durch die Landschaft. Wir teilen sie, um Beute einzukreisen, wir machen wild herumstreunende Wölfe oder einsame Wolfsweibchen unserer Mitspieler an, um sie unserem Rudel einzuverleiben, wir graben Gräben und bauen Höhlen, und vor allem ziehen wir zur rechten Zeit in die definierten Reviere, in denen Siegpunkte ausgeschüttet werden.
Gesteuert werden unsere Aktionen mittels einem verzwirbelten Aktionskartensystem, das auf den ersten Blick eine bemerkenswerte Novität darstellt, auf den zweiten Blick aber mehr versprochen hat, als es hält.
Was den Startspieler betrifft, enthält das Spiel einen – für mich – unverzeihlichen Designfehler: Es gibt Zwischenwertungen, deren Zeitpunkte sich aus dem Mitspielerchaos ergeben, die ein einzelner Spieler dementsprechend nicht im Griff hat. Hier wird jeweils der aktuelle Rudelstand belohnt. An diesen Zwischenwertungen hat der Startspieler aber einen halben Zug mehr gemacht als der Durchschnitt der Spieler, in der Regel einen Zug mehr als die Letzten in der Runde. Entsprechend besser ist sein aktueller Rudelstand. Dieser Vorteil wird durch nichts ausgeglichen, auch nicht durch die Wahl der Startpositionen und die ersten Aktionen.
WPG-Wertung: Aaron: 5 (diese Mechanismen gibt es bereits tausendmal; das Aktionskartensystem ist zu aufwändig [und zu schwerfällig]), Christof 6 (nach zuerst 7: nett gemacht, der Aktionsmechanismus funktioniert, thematisch ansprechend; die Zwischenwertungen sind etwas mau: hopp oder top; zu dritt spielt es sich vielleicht besser), Günther: 5 (das Vorplanen ist eigentlich eine Behinderung), Moritz: 6 (reißt mich nicht vom Hocker, es gibt zu viele ähnliche Spiele), Walter: 6 (für Idee und Gestaltung eigentlich 7, aber schließlich läuft alles doch nur in einen Aktionsbrei hinaus).
3. “So Kleever”
Ein Partyspielchen. Die Spieler müssen kooperativ vier Begriffe herausfinden, die sich reihum jeweils einer von ihnen ausgedacht hat. Das Ausdenken geschieht auf der Basis von Codewörtern, die auf den Rändern von 4 kleinen Quadraten geschrieben sind. Die kleinen Quadrate sind 2 x 2 zu einem großen Quadrat zusammengelegt, so dass außen 4 Codewort-Paare liegen, zu denen die Begriffe gebildet werden, und innerhalb des großen Quadrates ebenfalls noch 8 Codewörter liegen, die keine Bedeutung haben.
Die Rate-Spieler bekommen die vier kleinen Quadrate plus 1 gleichartiges „Trübungsquadrat“ vorgelegt und müssen diese nun so strukturieren, dass die vorgegebenen Begriffe einigermaßen abgedeckt sind. Wenn man gemeinsam laut genug kombiniert, kommt Stimmung auf. Positive.
WPG-Wertung: Aaron: 8 (als Partyspiel OK, nichts für den Westpark, „Codenames“ ist besser, aber schwieriger), Christof 9 (ein einfaches Spielchen mit einfachen Regeln; jeder kann sofort mitmachen), Günther: 7 („Just one“ ist ähnlich, und viele andere auch), Moritz: 8 (ganz lustig), Walter: 7 (oder auch mehr, für den, der’s mag).