Spielbericht vom 13.2.2002
Autor: Moritz
Ort: bei Walter
am Tisch: Walter, Peter, Hans, Aaron, Moritz
auf dem Tisch: Titicaca, Ohne Furcht und Adel, Bluff
- Titicaca
Eigentlich halten wir uns ja für ziemliche Spieleprofis, die auch vor langen und
komplexen Regelwerken nicht zurück schrecken, aber diesmal war wirklich der
Verständniswurm drin – und das bei einem Spiel, das nur 4 Seiten Regeln hat!
Allerdings 4 Seiten, die vollkommen abstrakte und willkürlich scheinende Mechanismen
beschreiben, und das auch noch mit mehreren Unterschieden in den verschiedenen
Übersetzungen. Zum Teil war nur nach langem, umstrittenem Studium der graphischen
Beispiele (die zum Teil auch noch fehlerhaft bezeichnet sind) ein Verständnis bestimmter
Regeln möglich.
Bei "Titicaca" handelt es sich aber im Grunde um einen eigentlich sogar recht
simplen Vertreter der Gattung "modulares Board – Einsetzen von Figuren zum
Erlangen von Mehrheiten – Wertungsrunden", wenn man denn von so einer Gattung
sprechen kann, zu der sicherlich Spiele wie "El Caballero" und natürlich auch
"Carcassonne" gehören. Im Gegensatz zu den anderen genannten Spielen gibt es
bei "Titicaca" kein Glückselement beim Ziehen von Regionen – Spielbrett
und auch die Reihenfolge der zu wertenden Felder sind von vornherein klar. Dennoch hat
natürlich jedes Spiel, bei dem – wie hier auch – geheim geboten wird, ein
"psychologisches" Glückselement, das man nicht unterschätzen sollte.
Am Schluss dieses trotz seiner Einfachheit doch unnötig verwirrendem Spiels, gewann
Walter mit überragender Mehrheit, obwohl weder wir noch er eigentlich wirklich wussten
warum.
Seltsamerweise also ein fader Nachgeschmack, mit einem unbestimmten Wunsch, es nochmal
zu spielen, um es besser zu durchschauen.
Bewertung: 5.2
- Ohne Furcht und Adel
Sicherlich eines der meistgespielten Spiele der letzten Jahre, wahrscheinlich, weil es
doch recht fix zu erklären ist, und sich für grössere Runden gut eignet. Wir spielten
diesmal mit den "richtigen" Regeln, d.h. der König wechselt auch, wenn er
gemeuchelt wird, eine der aussortierten Karten ist offen, und die Gebäudebonusse können
am Anfang ODER am Ende eine Runde abkassiert werden (was man nur versteht, wenn man das
Spielbeispiel in den Regeln wirklich seeeeehr genau liest).
Hans legte in Empirebuilder-Manier eine hochwertige Karte nach der anderen aus, und
lieferte sich dabei ein heisses Rennen mit Walter. Durch geschickte Nutzung des Söldners
konnte Hans den leichten Vorsprung Walters genügend schwächen, um selber schließlich als
Einziger mit 8 Karten das Spiel zu beenden.
Beim Spielen kam die Theorie auf, daß niemand, der einmal gemeuchelt wurde, das Spiel
noch gewinnen kann. Zumindest habe ich noch nie ein Spiel erlebt, in dem dies möglich
war. Ein unbefriedigendes Element dieses Spiels? Gerade in den ersten Runden kann es
reines Pech sein, gemeuchelt zu werden....
Bewertung: 7.47 (leicht abgewertet)
- Bluff
Hier besonders zu erwähnen die Durchbrechung von Aarons "Schwarzer Serie" : 13
Spiele – und nie gewonnen!
Endlich gelang es Aaron, sich für diese Demütigung gebührend zu rächen. Das nächste
Spiel entschied dann Walter mit unverschämten Würfelglück.
Bewertung: 7.73
Die besten Bluffspieler (ELO):
Thomas d.J./Peter W.: 6
Günther 4.07
Moritz 3.83